„Wie klappt das eigentlich zwischen euch auf so engem Raum?“
„Wie macht ihr das, wenn ihr euch mal auf den Geist geht?“
Das sind Fragen, die mir immer wieder gestellt werden. Auf so begrenztem Raum zusammenzuleben, das ist für manches Paar eine Horrovorstellung.
Für einen Urlaub? O.k., das geht, aber dauerhaft? Bloß nicht!
Ob Steve und ich uns regelmäßig an die Gurgel springen oder ob hier immer alles Friede, Freude, Eierkuchen ist? Dazu gebe ich dir heute ein paar Einblicke in unser Zusammenleben, das von Beginn an eher ungewöhnlich war.
Als Paar im Wohnmobil leben
Wenige Wochen nach unserem Kennenlernen im Jahr 2012 haben Steve und ich unsere erste gemeinsame Reise gemacht. Sechs Wochen lang sind wir in seinem Auto quer durch Spanien gefahren.
Dabei konnten wir zum ersten Mal testen, wie gut oder schlecht wir auf engem Raum miteinander klarkommen. Und was soll ich sagen: es hat wunderbar funktioniert!
Unsere erste gemeinsame Wohnung bestand aus einem großen Zimmer, einer Küche und dem Bad, insgesamt 48 m². Auch nicht viel Raum und fast keine Rückzugsmöglichkeiten. Auch das hat uns nie gestört oder zu Problemen geführt.
Die berühmten Gegensätze: ähnlich und doch verschieden
Steve und ich haben einige gemeinsame Interessen und sind in genauso vielen Dingen total unterschiedlich.
- Er ist ein Nachtmensch, ich nicht.
- Er sieht ab und zu einen Actionfilm, ich nicht.
- Ich lerne gerne Sprachen, er nicht.
- Ich trinke lieber Wein, er Bier.
Wir sind beide keine Ja-Sager und vertreten unsere Meinung. Es macht uns Spaß, über unsere unterschiedlichen Ansichten zu sprechen und Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Das kann schon mal zu lebhaften Diskussionen zwischen uns führen.
Und wir mögen es beide gerne, wenn die Stimmung gut ist. Das ist allerdings nicht zu verwechseln mit einer Sucht nach Harmonie.
Umgib dich mit positiven Menschen
Wer süchtig nach Harmonie ist, kehrt die eigenen Bedürfnisse schon mal unter den Teppich. Hauptsache, der Haussegen hängt nicht schief!
Das gibt es bei uns nicht: Wenn uns etwas stört, sprechen wir es an.
Den anderen doof anzumachen, weil einer von uns mit dem falschen Fuß zuerst aufgestanden ist, gibt es jedoch nicht. Ebenfalls ein NoGo ist es, den anderen zu beleidigen, abzuwerten oder sogar zu beschimpfen. Wir ziehen uns gerne gegenseitig auf, können aber genauso gut über uns selber lachen. Lachen steht bei uns eh ganz hoch im Kurs!
Was nicht passt, wird passend gemacht
Bei vielen Paaren beginnt irgendwann die kritische Phase. Oder sollte ich lieber die kritikvolle Phase sagen?
Langsam aber sicher wird versucht, den anderen ein kleines bisschen umzuerziehen. Nicht viel, aber doch stetig.
Mal ist es die offen gelassene Zahnpastatube, mal das nicht gemachte Bett oder die nicht weggeräumte Wäsche. Kleinigkeiten, die einen am anderen stören, finden sich immer.
Wir finden auch nicht jede Eigenheit des anderen toll, schließlich laufen wir nicht mit einer dauerhaft rosaroten Brille durchs Beziehungsleben. Und manchmal gibt es deswegen auch Spannungen oder Diskussionen.
Eine unserer Stärken im Zusammenleben ist es aber, den anderen so sein zu lassen, wir er ist. Wir können über unsere Unterschiede schmunzeln und versuchen nicht, uns gegenseitig hinzubiegen.
Wenn es mich stört, dass Steve die leeren Saftkartons nicht in den Müll räumt, dann mache ich das einfach. Umgekehrt arrangiert er sich damit, dass ich immer wieder vergesse, den Router auszuschalten. Wenn ich ihn nicht wieder mit dem Modem verwechsle …
Der richtige Abstand ist auch die richtige Nähe
Jeder Mensch braucht Freiraum. Der eine mehr, der andere weniger.
Wie macht man das, wenn man zusammen auf engem Raum lebt und sich nicht aus dem Weg gehen kann?
Ich ziehe mich regelmäßig für eine Weile zurück und meditiere.
An anderen Tagen gehe ich joggen oder mit den Hunden spazieren. Vielleicht habe ich auch Lust auf einen Stadtbummel und ziehe alleine los.
Steve geht dafür gerne mal alleine biken, bouldern oder wandern.
Nur weil wir zusammen im Wohnmobil leben, bedeutet das nicht, dass wir alle Aktivitäten gemeinsam machen müssen.
Sich Freiheit zu geben und den anderen machen zu lassen, das ist für uns eine Grundvoraussetzung, damit wir uns beide wohlfühlen. Nein sagen zu können, ist ebenfalls extrem wichtig.
Schmollen geht gar nicht
Auch dieser Punkt trägt sehr dazu bei, dass bei uns meistens gute Stimmung herrscht: Wir sind nicht nachtragend.
Natürlich gibt es manchmal Zoff oder Diskussionen, die wir sofort oder mit etwas Abstand klären.
Wenn wir das Ganze besprochen haben, dann ist es gut. Nachtragend zu sein, verpestet lediglich die Atmosphäre und führt zu nichts.
Wer ist für was zuständig?
Von Anfang an war klar, dass wir bestimmte Aufgaben verteilen:
- Steve kümmert sich um die Pflege von Horst und um alles Technische.
- Ich bin für das Einkaufen, das Kochen und den restlichen Haushalt zuständig.
Diese Verteilung hat nichts mit unseren Geschlechtern zu tun, sondern entspricht einfach unseren Vorlieben.
- Mir fällt es leicht, den Haushalt zu schmeißen.
- Steve dagegen hat ein Händchen für die Technik.
Wieso sollten wir also Sachen erledigen, die wir nicht gerne machen oder die uns schwerfallen? Jeder darf seine Stärken einbringen und ausleben.
Unser Geheimnis ist kein Geheimnis
Die Umstellung auf das Busleben war zu Beginn ein wenig stressig.
Das lag aber eher an den äußeren Umständen als daran, dass wir mit der Enge ein Problem haben.
Nach über viereinhalb Jahren haben wir uns gut in das mobile Beziehungsleben mit seinen Höhen und Tiefen eingefunden.
Was unsere Beziehung lebendig hält?
- Echtes Interesse am anderen zu zeigen.
- Sich zuzuhören und sich zu unterstützen.
- Sich Freiräume zu geben.
Wir sind freiwillig zusammen, gehören uns aber nicht.
Diese Freiwilligkeit will gepflegt werden, jeden Tag aufs Neue – ob auf Rädern oder in einer Wohnung!
Wäre eine Beziehung im Wohnmobil für dich denkbar?
Hallo erst mal,
mit dem nötigen Respekt voreinander wird man mit seinem Partner überall auskommen. Und wenn beide Spaß am unterwegs sein und dem Leben im Wohnmobil haben steht der Beziehung nichts im Wege. Ich denke Probleme treten auf wenn einer mit dem ‘Leben-Unterwegs’ nicht klar kommt, sei es der fehlende Luxus oder ganz einfach nur Heimweh.
Euch wünsche alles Guten für die Zukunft.
Hey Andreas,
wahrscheinlich würde jedes Paar behaupten, Respekt voreinander zu haben. Und doch sieht der Alltag manchmal anders aus: Kleine Sticheleien, kleine Seitenhiebe, Abwertungen und schon ist die Stimmung vergiftet. Eine gute Beziehung kann einen Streit vertragen. Wenn dieser aber unter die Gürtellinie geht, dann lassen sich die Verletzungen oft nicht mehr reparieren.
Da achten wir sehr drauf, dass es dazu nicht kommt.
Alles andere läuft dann schon 🙂
Liebe Grüße
Nima
Ihr zwei passt einfach wie der beagte “Arsch auf Eimer”. Natürlich nicht bewertend zu verstehen, hab euch ja beide lieb. 🙂
Und Horst bietet euch ja eigentlich mehr Möglichkeiten. Steve unten drunter zum schrauben, Du auf’m Dach zum Sonnenbad und schon ist verbale Kommunikation auf Grund der räumlichen Distanz schon gar nicht mehr möglich… haha 🙂
Keine Sorge: Das “Arsch auf Eimer” Bild habe ich schon richtig verstanden 🙂
Und das mit dem Sonnenbad ist eine gute Idee: Ich bin dann mal auf dem Sonnendeck!
Hasta luego
Nima
Hallo Nima,
schöne Worte hast Du da gefunden! Wenn mich jemand fragt wie wir das machen, weiß ich nie so richtig, wie ich antworten soll. Uns gibt es einfach seit über 20 Jahren nur zusammen, etwas anderes kann ich mir auch gar nicht vorstellen. Eines kann ich immer nur bestätigen: Zusammen Lachen und der gegenseitige Respekt ist und bleibt das aller wichtigste 🙂
Lasst es Euch weiterhin gut gehen!
Hola Claudia,
ja, diese beiden Punkte sind für uns auch entscheidend. Wenn man nicht den gleichen Humor hat, kann es schon schwer werden. Zusammen zu lachen, verbindet und lockert viele angespannte Momente deutlich auf 🙂
Liebe Grüße von uns beiden
Nima
Schön geschrieben und so wahr! Interessanterweise haben wir festgestellt, dass wir uns in unserer relativ großen Wohnung viel mehr auf den Keks gehen als zu den Zeiten, in denen wir zu zweit im 508 gewohnt haben. Ob es daran liegt, dass sich das Busleben insgesamt viel freier anfühlt? Oder vielleicht daran, dass wir mittlerweile zu dritt sind? Wahrscheinlich liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen
LG Steffi
Hey Steffi,
das kann ich mir gut vorstellen. Woran es liegt, lässt sich wahrscheinlich kaum feststellen. Die Freiheit, die das Leben im Bus bietet, trägt bei uns jedenfalls arg zur Entspannung bei … 🙂
Liebe Grüße
Nima
Hallo Nima,
ein wirklich schöner Artikel!! Hat mir sehr gefallen und gibt auch ein paar Stichpunkte, wo ich noch an mir arbeiten kann …. 😉
Liebe Grüße!
Andrea
Hey Andrea,
haben wir nicht alle Punkte, an denen wir noch arbeiten können? 😉
Bei mir ist es mein kaum vorhandenes technisches Verständnis, das Steve teilweise zum Verzwiefeln bringt …
Liebe Grüße aus Andalusien
Nima
Hey Nima,
ich freu mich, dass Ihr so gut miteinander auskommt – das schaffen manche in einer 120-Quadratmeter-Wohnung oder gar mit getrennten Wohnungen nicht…ähem…
Eure Harmonie ohne Harmoniesucht ist ganz schön kostbar! Genießt sie – aber das macht Ihr sicher sowieso.
Und ich schneid mir derweil mal ‘ne Scheibe Gelassenheit von Euch ab, darf ich?
Liebe Grüße,
Stefka
Hola liebe Stefka,
du darfst dir gerne etwas von unserer Gelassenheit abschneiden. Ich meditiere dann einfach eine Runde für dich mit 😉
Das mit der Harmonie ist bei so einem engen Zusammenleben für uns echt wichtig. In einer großen Wohnung kann man sich bei schlechter Stimmung schon mal aus dem Weg gehen. Aber wenn du einen Fahrtag vor dir hast, willst du dich nicht die ganze Zeit anmuffeln. Da bleibt nur der eine Weg: Die Sachen klären und dann einen Strich drunter ziehen! 🙂
Ganz liebe Grüße
Nima
Hola Nima,
ich lese immer wieder grene auf deinem Blog. Es ist interessant von Langzeit Reisenden zu erfahren wie es innen drin aussieht . Sicherlich ist das bei jdem unterschiedlich aber sich Freiräume zu geben ist wichtig und auch die Freiheit des anderen zu akzeptieren.
Mach weiter so, ich freue mich schon auf den nächsten Bericht.
Gruß Mitch
Hey Mitch,
vielen Dank für dein positives Feedback zu dem Artikel. Es ist schon bisschen ungewohnt für mich, über solche Themen zu reden und sie öffentlich zu machen.
Umso mehr freue ich mich, wenn so ein Artikel gut ankommt 🙂
Liebe Grüße
Nima
Sehr guter Artikel, bei uns sieht es ähnlich wir leben jetzt fast 3 Jahre auf Brutto 14 qm, teilweise arbeiten wir auch noch miteinander….Reibereien im Großen Stiel gibt es kaum und wenn sind die innerhalb von 5 Min. vorbei. Wenn man so etwas vorhat sollte man sich im Klaren sein das jeder etwas zurückstecken muss. In jeder Hinsicht sonst geht es nicht. Es gibt bei uns auch keinerlei Arbeitsteilung jeder macht das was gerade anliegt. Da wir unser Leben unterwegs mit Körperlicher Arbeit finanzieren ist man teilweise froh, wenn man abends im Alkoven liegt und seine Ruhe hat. Auch wenn es manchmal nicht einfach ist, tauschen würden wir nicht mehr. Die Freiheit die wir haben, egal ob im Job oder in der Planung lässt jeden Streit schnell vergessen. Der größte Fehler ist wenn man Probleme nicht anspricht.
Schöne Grüsse aus der Toskana Silke und Michael
Hey liebe Silke, lieber Michael,
mit dem Ansprechen der Probleme stimme ich euch absolut zu!
Ich merke auch, dass es nicht immer leicht ist, seine schlechte Laune für sich zu behalten. Manchmal ist man einfach gereizt, aber dafür kann ja der andere nichts.
Schließlich dient der Partner ja nicht als Blitzableiter 🙂
Liebe Grüße in die Toskana aus Andalusien
Nima
…och herrlich
Mit so VIEL Freude lese ich immer wieder Gemeinsamkeiten raus…und muss fast immer schmunzeln….über Euch…über Uns…über MICH….hach wat schön ;-9
Und ich / Wir sind soooooo aufgeregt…in ca. 4 Wochen holen wir UNSER “Oedddlmobil” aus dem Winterschlaf…und legen los…es feines Kleid zu machen….denn 9 Monate noch und daaaannnnnn geht es ab…zu unserer 1 Auszeit auf Zeit ;-9
Ich konnte echt schon vieles mitlesen und mit aufsaugen bei Euch…Dafür einfach mal Danke 😉
Vielleicht bis bald
Grüße Alexander…mit Stephanie , Baghira&Rocky
Hach, dat freut mich 😉
Wir wünschen euch megaviel Spaß bei den Vorbereitungen und natürlich eurer Auszeit 🙂
Hi Nima,
wir arbeiten ja dran, ganz im Wohnmobil zu wohnen. Wir verbringen ja jetzt schon viel Zeit darin. Da wir uns auch jetzt schon ganz selten auf die Nerven gehen glaube ich, dass wir auch im Wohnmobil dann keine Probleme haben werden. Trotzdem wäre es mal interessant zu sehen wie es so ist. Deshalb planen wir für dieses Jahr ein Projekt. Wir wollen 4 Wochen ganz im Wohnmobil wohnen. Und das nicht im Urlaub, sondern im normalen Arbeitsalltag. Ich bin gespannt.
LG Dieter
Hey Dieter,
das hört sich für mich nach einer guten Idee an, aber eure Voraussetzungen scheinen ja absolut zu stimmen 🙂
Viel Spaß für das Projekt und ich bin mir sicher, dass es erfolgreich sein wird,
liebe Grüße
Nima
Hallo Nima,
ich finde, ihr habt die richtige Einstellung, auch was den Punkt angeht, Harmonie nicht um jeden Preis zu wollen, denn dann stauen sich die Ressentiments nur innerlich an. Mein alter Reisekumpel war nur in der ersten Zeit unserer Reisen auch noch mein Partner, danach ein alter Freund für gemeinsame Unternehmungen. Im Ganzen kann man sagen, dass die Bereitschaft auf den Anderen einzugehen und Verständnis zu haben während der Zeit unserer Partnerschaft größer war und recht gut funktionierte. Das Intimleben verbindet eben doch mehr und im Bus kann es passieren, das bei einem Ex-Paar dann innerlich keine völlige Einigkeit über die Grenzen herrscht,wodurch Spannungen entstehen, die sich dann auf andere Bereiche auswirken. Das hatten wir in Sizilien und auf unserer letzten gemeinsamen Spanienreise. Allerdings brach es erst aus, als wir schon auf der Heimreise durch Frankreich waren. Vorher war der Wunsch, sich nicht den Urlaub zu vermasseln eben noch größer. Inzwischen ist es besprochen und beigelegt und wir hatten noch eine schöne gemeinsame Rundreise durch den Pfälzer Wald, der übrigens auch das Kennenlernen lohnt mit seiner Weite, dem eher sonnigen Klima und den vielen roten Buntsandsteinfelsen.
Leider hat der gute alte Hanomag dieses Jahr seinen Geist aufgegeben! Er verlor ständig Öl und die Quelle konnte nicht gefunden werde, auch ein anderer eingebauter Motor löste nicht das Problem. Wir haben beide nicht genug Geld für eine aufwändige Rundum-Überholung.
Reisen muss ich nun auf andere Weise. Ich habe aber noch einen kleinen Qeg-DDR-Wohnwagen, der im romantischen Mittelrheintal kurz vor Bingen auf einem Privatgrundstück steht. Dort fahre ich im Sommer oft hin und mein alter Freund ist gern dabei. Dort leben wir dann, zwar an festem Ort, auch zu zweit auf engem Raum, haben uns allerdings dahinter einen schönen Sitzplatz mit Blick über Wiesen auf den Rhein und die Weinhänge gegenüber gemacht. Der kleine Ort in der Nähe von drei Burgen hat auch einen richtigen Sandstrand zum Sonnen und Schwimmen zwischen den Buhnen, und mit kleinen weinüberrankten Gässchen und vielen Blumen fast etwas Südländisches an sich. Der leckere Riesling wächst direkt vor Ort.
Wälder, Schluchten und ziemlich hohe Kletterfelsen gibt es da auch. Letztere sind allerdings nichts für uns! Wir wandern lieber. – Nach Spanien reisen werde ich un allerdings auf andere Weise. Asturien steht auf dem Plan, so für August. Noch eine schöne Zeit für euch! Hella
Hola Nima, interessanter Artikel! Und super, dass das bei euch so gut klappt. Wir hatten vor kurzer Zeit 4 Wochen im Jeep hinter uns. Da habe ich gemerkt, dass mir das doch etwas zu eng ist 😀 Wohnmobil schon eher. Ich glaube es kommt sehr drauf an, die eigenen Interessen nicht zu verbiegen und wie du schreibst Interesse am anderen zu haben.
PS: Die Hundeblicke auf Steves Essen sind ja klasse 😀
Ja, Luna und Jule können mit ihrem Blick wirklich jeden zu Schmelzen bringen 😉
Ohne die beiden würde uns wirklich was fehlen!
Das mit den eigenen Interessen ist echt absolut wichtig. Wenn die auf der Strecke bleiben, wird es schwierig …
Hasta luego 🙂
Nima
Hallo Nima,
ja jetzt auch hier nochmal hier meine 2cents zu Deinem schön geschriebenen Artikel der mir sehr gut gefallen hat.
Ich fand es sehr interessant wie Du Eure Beziehung skizziert und beschrieben hast, auch wie ihr die Dinge im täglichen Zusammenleben handled. Interessant deshalb, da sich vieles mit unserer Beziehung ähnelt.
Ich bin mit meiner Frau nunmehr 30 Jahre zusammen, 27 davon verheiratet. Und interessant fand ich dass wir die Dinge ähnlich handlen wie ihr, denn es gibt in einer guten Beziehung einfach bestimmte “ungeschriebene” Regeln. Dazu gehört das “nicht unter die Gürtellinie gehen” in einem Streit genauso wie das sich gegenseitig zuhören und das sich gegenseitig Freiraum lassen.
Nur (!) mit Kompromissen lässt sich m.M. nach eine langfristige Beziehung führen, auch wenn trotz Beachtung aller gennanten Faktoren sicher nicht immer alles Eitel, Freude, Sonnenschein ist. Aber ein reinigendes Gewitter kann ja durchaus auch mal hilfreich sein, alte Ressentiments, Ärger oder herunter geschluckte Probleme zu klären. Solange es dabei fair und halbwegs sachlich zugeht.
So haben wir das von Anfang an in unserer Beziehung gehalten und tun es noch immer, und nur so funktioniert es auch. Wir haben z.B. noch eine ungeschriebene Regel dass wir NIE mit einem Streit schlafen gehen, sondern grundsätzlich immer alles restlos geklärt sprich ausdiskutiert haben, bevor wir schlafen gehen. Und wenn es zum frühen Morgengrau dauert, was schon des öfteren auch mal vorgekommen ist wenn was anlag.
Meine Frau weiss mittlerweile wann sie mir einfach aus dem Weg geht und mich rödeln lässt und tut es dann auch. Sie spürt wie ich mich fühle und was ich grade brauche. Und umgekehrt genauso.
Manchmal muss man sich auf den Boden der Tatsachen zurück holen, klar, dann kracht es auch mal aber wie gesagt das gehört dazu. Da heute viele Menschen nicht mehr bereit sind Kompromisse einzugehen, gehen auch so viele Beziehungen nach (relativ) kurzer Zeit kaputt.
Wir haben uns jedoch immer schon von Anfang an als Team verstanden, und so musste ich beim lesen Deines Posts etwas schmunzeln, da auch ich derjenige bin der sich bei uns um die harten, technischen und kniffligen Reperaturen kümmert. Meine Frau macht dagegen bei uns auch den Haushalt, die Wäsche und ähnliches. Obwohl ich mir natürlich auch nicht zu fein bin mal den Müll rauszubringen, resp. (immer) den Fäkalientank zu leeren oder zuhause Staub zu saugen.
Jeder macht das was grade anliegt und da wird gar nicht gross diskutiert weil wir beide gegenseitig “sehen” was getan werden muss. Diese Dinge haben sich “automatisch” ergeben und laufen daher völlig diskussionsfrei ab.
Und wir reden viel miteinander, sind wahrscheinlich die einzigen die wirklich so gut wie alles voneinander wissen (von den kleinen Geheimnissen die jeder hat mal abgesehen, aber das macht die Sache ja auch spannend und lebendig).
Ich finde es sehr schön dass Ihr die Dinge so handhabt wie ihr es tut, und wünsche Euch daher noch viele glückliche Jahre und Reisen miteinander.
Vielleicht ergibt es sich ja mal dass man sich tatsächlich irgendwo trifft und persönlich kennen lernt. Zumindest von dem was ich so bisher hier im Blog gelesen habe würde mich das sehr symphatisch finden lassen. In diesem Sinne weiterhin alles gute und bis irgendwann vielleicht irgendwo!
Hey Alex,
30 Jahre seid ihr schon zusammen? Das ist eine beeindruckende Zeit!
“Dazu gehört das „nicht unter die Gürtellinie gehen“ in einem Streit genauso wie das sich gegenseitig zuhören und das sich gegenseitig Freiraum lassen.
Nur (!) mit Kompromissen lässt sich m.M. nach eine langfristige Beziehung führen, auch wenn trotz Beachtung aller genannten Faktoren sicher nicht immer alles Eitel, Freude, Sonnenschein ist.”
Genau das sind auch für mich die entscheidende Punkte. Ich wünsche euch weiterhin viele wunderbare Erfahrungen und auch wir würden uns freuen, euch mal kennenzulernen 🙂
Liebe Grüße
Nima
Hallo Nima,
bin ganz zufällig heute auf dich gestoßen:-)
Vielen Dank für deinen wundervollen Blogg und die vielen Tipps, die du uns auf den Weg geben kannst:-)
Alles gute euch!
Viele Grüße
Kristina
Hey liebe Kristina,
besten Dank für dein Lob und sonnige Grüße aus Spanien 🙂
Hallo ihr fünf! 🙂
Auch ich bin gerade ganz zufällig über Euren Blog gestolpert. Eigentlich war ich dabei, mir Trenntoiletten anzuschauen und nach Erfahrungswerten anderer Menschen zu diesem Thema zu suchen. 😀
Mein Freund, unser Hund Kalle und ich ziehen bald in “KARLA” ein. Karla ist unser Tiny House und gerade stecken wir mitten im Innenausbau – daher auch die Suche nach einer Trenntoilette.
Auch wir werden oft gefragt: “… was? So wenig Platz? Und was macht ihr, wenn ihr euch mal auf die Nerven geht?” Oder: …”also ich könnte das ja nicht …”.
Da ist es wirklich schön zu lesen, dass wir da nicht die Einzigen sind, die sich solchen Fragen stellen müssen. 😉 Aber auch wir sind davon überzeugt, dass es wunderbar geht, wenn man sich an ein paar “Regeln” hält.
Danke für diesen schönen Beitrag und für das Hörbuch “Vom Angsthasen zum Abenteurer”, was auf Spotify direkt runtergeladen wurde. 😉
Ich wünsche Euch auch weiterhin eine tolle Zeit und macht weiter so! 🙂
Viele Grüße aus Niedersachsen,
Birthe
Hey Birthe,
das mit dem Tiny House klingt spannend und es selber auszubauen, bestimmt auch.
Die Aussage “also ich könnte das ja nicht …” finde ich immer sehr lustig. Das verlangt ja schließlich auch niemand von dieser Person 😉 Und viele denken, dass sie es nicht könnten, ohne jemals den Versuch gewagt zu haben.
Bei manchen Menschen mag das Zusammenleben auf engem Raum tatsächlich nicht funktionieren. Euch drücke ich jedenfalls fest die Daumen und wünsche euch nur das Beste.
Liebe Grüße aus Griechenland
Nima
P.S. Viel Freude mit dem Hörbuch 🙂