Überwintern auf Kreta

Überwintern auf Kreta – Teil 1

“Da bin ich ja mal gespannt, ob das klappt.”

Seit längerem haben Steve und ich vor, einen Winter auf Kreta zu verbringen. Bisher hat es uns Jahr für Jahr nach Leonidio gezogen. Nicht nur, weil wir dort klettern können, sondern weil wir dort Freundschaften geschlossen haben.

Doch in diesem Jahr haben wir Lust auf was Neues und kaufen uns Anfang November am Hafen von Piräus für den nächsten Tag ein Fährticket.

Überwintern auf Kreta - Teil 1

Überwintern auf Kreta: Ein Plan wird Wirklichkeit

Den gesamten Sommer haben wir wieder in Pàdes bei unseren Freunden verbracht. Steve hat es genossen, mit seinem Mountainbike den Berg runterzudüsen, ich war lieber zu Fuß unterwegs.

Zwischendurch haben wir eine kleine Tour durch den Epirus gemacht, um mehr von dieser faszinierenden Gegend kennenzulernen.  Die meiste Zeit standen wir aber doch am gleichen Ort.

Überwintern auf Kreta - Teil 1

Umso größer ist das Kribbeln und die Vorfreude, jetzt wieder zu reisen. Bedingt durch die erneut verschärften Corona-Regelungen brechen wir ziemlich plötzlich auf, um nicht während der kalten Jahreszeit auf 1200 Metern festzuhängen.

Überwintern auf Kreta - Teil 1

Eine Tour mit Pannen

Unseren ersten Stopp machen wir in der Nähe von Kalambaka. Zwar sind es bis dort nur 160 km, aber der größte Teil führt durch die Berge und zieht sich entsprechend hin.

Am nächsten Tag nehmen wir uns einen Abschnitt von 260 km bis Thiva vor und kommen gut voran. Sechs Kilometer vor dem Ziel dann jedoch das: ein älterer Herr missachtet die Vorfahrt und rammt unser Heck.

Überwintern auf Kreta - Teil 1

Es ist zum Glück nur ein Blechschaden, aber dieser muss auf jeden Fall repariert werden. Also heißt es, die Polizei zu rufen, damit diese den Unfall aufnimmt und die Versicherung des Mannes den Schaden trägt.

Wir geraten zum Glück an freundliche Polizisten und auch der Unfallverursacher ist nett. Eine Stunde später ist alles geklärt und wir können uns von dem Schreck erholen.

Überwintern auf Kreta - Teil 1

Zwischenstopp in Athen

Bevor wir nach Kreta fahren, machen wir einen Abstecher zu Freunden nach Athen. Ein Grund dafür ist ein schwerkranker Welpe, den wir fünf Wochen vorher in Pádes aufgenommen haben und nun untersuchen lassen wollen.

Überwintern auf Kreta - Teil 1

Chris, unser Freund, ist Tierarzt und seinem Urteil vertrauen wir. Leider ist dieses niederschmetternd. Liam hat durch einen Unfall gravierende Schäden erlitten, unter anderem am Gehirn.

Es gibt nichts, das wir noch für ihn machen können, außer ihn gehen zu lassen. Diese Entscheidung zu treffen, fällt uns beiden extrem schwer und es rollen viele Tränen. Fünf Wochen war der kleine Kerl Teil unserer Familie und wir behalten ihn fest in unseren Herzen.

Überwintern auf Kreta - Teil 1

Etwas Trost spendet uns sein gesundes Brüderchen, das wir ebenfalls im Gepäck haben. Für Luca habe ich ein tolles Zuhause in Deutschland gefunden und bringe ihn für die Zeit bis zu seinem Abflug zu einer Pflegestelle.

Überwintern auf Kreta - Teil 1

Nun steht nur noch die Reparatur von Horst an, dann kann es in Richtung Kreta losgehen! Unsere Freunde vermitteln uns eine Werkstatt, die den Schaden innerhalb eines Tages ausbessert – perfekt.

Ich bin inzwischen von den vielen Dingen, die in der letzten Zeit passiert sind, ziemlich erschöpft. In einer so großen Stadt wie Athen zu sein, macht es nicht besser und Steve geht’s genauso.

Unsere Lust, uns irgendwas anzusehen, ist gleich null. Wir wollen einfach nur noch raus in die Natur und wieder unsere Ruhe haben.

Mit der Fähre nach Kreta

“Sollen wir morgen spontan das Ticket kaufen oder lieber heute noch?”

Da es nur 25 km bis zum Hafen sind, entscheiden wir uns dafür, das Ticket direkt zu besorgen. Dass wir für diese Strecke – hin und zurück – glatte fünf Stunden brauchen, hätten wir nicht gedacht.

Athen besteht von vorne bis hinten nur aus Stau, ein Alptraum!

Steve wurschtelt sich mit Horst durch die proppevollen Straßen, vor denen es kein Entrinnen gibt. Zurück bei unseren Freunden sind wir vollkommen erledigt, halten aber wenigstens das Ticket für die Fähre in der Hand.

Überwintern auf Kreta - Teil 1

Kosten für zwei Personen Deckpassage: 214 € mit Anek Lines (unser Bus ist sieben Meter lang und 3,20 Meter hoch).

Am nächsten Abend um 21.00 Uhr soll die Fähre ablegen und am Samstag um 6.00 Uhr in Heraklion ankommen. So die Theorie.

Vier Stunden vor der geplanten Abfahrt erhalten wir eine SMS, dass die Fahrt auf Samstag um 8.00 Uhr morgens verschoben wurde, weil das Wetter so stürmisch ist.

Ab Samstag um 06.00 Uhr steht Griechenland aber wieder unter einem Lockdown. Es ist also fraglich, ob wir mitfahren dürfen und wir sind beide gespannt.

Die (unruhige) Nacht verbringen wir direkt am Hafen, damit wir morgens nicht nochmal durch die halbe Stadt gurken müssen. Als wir um 6.00 Uhr zur Fähre fahren, die große Erleichterung: wir dürfen drauf.

Überwintern auf Kreta - Teil 1

Neun Stunden Fahrt stehen uns jetzt bevor, bis wir mit etwas Verspätung um 18.30 Uhr auf Kreta ankommen.

Am nächsten Morgen suchen wir uns einem Platz, an dem wir den Lockdown verbringen können.

Hier finden wir das, wonach wir uns gesehnt haben: Ruhe!  Wie es weitergeht, erfährst du bald.

Überwintern auf Kreta - Teil 1

Überwintern auf Kreta: Tipps und Empfehlungen

 

*werblliche Links

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14 comments

  1. Hallo Nina, hallo Steve, sehr schöner Bericht und interessant geschrieben. Ich bin gespannt auf den zweiten Teil. Ich wünsche euch eine schöne Zeit auf Kreta. Die Natur und Landschaft dort hat mich fasziniert. Ich war letztes Jahr im Oktober in Malia. Allerdings pauschal. Wir haben auch ein Wohnmobil, mit dem wir viel unterwegs sind.

    Bleibt gesund, ich freue mich auf eure weiteren Berichte.

    LG Petra

    • Hallo liebe Petra,
      herzlichen Dank für deinen schönen Kommentar. Wir sind schon total neugierig auf die Insel, müssen uns zurzeit aber noch etwas gedulden.
      Sobald es genug zu berichten gibt, folgt der nächste Teil 🙂
      Liebe Grüße
      Nima

  2. Habt ihr nicht schonmal in Griechenland überwintert?
    Und hattet ein Haus gemietet?
    Wo habt ihr es gefunden?
    Wir überlegen über Weihnachten auch etwas zu mieten aber rbnb ist ziemlich teuer.lg vom Elea beach
    Dietmar

    • Hallo Dietmar,
      wir überwintern nun zum vierten Mal in Griechenland,, waren aber immer auf der Peloponnes. Das Haus, das uns angeboten wurde, gehörte Freunden, die es jedoch nicht offiziell vermieten, sondern nur an ihren engen Bekanntenkreis.
      Für die Suche eignen sich Facebookgruppen wie z.B. diese hier “Leben in Griechenland, wir sprechen Deutsch und helfen einander”

      Viel Grüße und beste Grüße
      Nima

  3. Hallo in die Runde,
    ich würde die Fähre nach Kreta nicht im Voraus buchen, außer ein hoher Feiertag oder sowas steht bevor. Von Piraeus gehen täglich mehrere Großfähren nach Kreta. Da kommt man eigentlich immer weg.

    Und nochwas: Auch vom südlichen Peloponnes (Githion und / oder Kalamata) gibts eine Fähre nach Kreta (Kissamos). Leider nur einmal wöchentlich, aber sie fährt überwiegend bei Tageslicht, so dass man was von den Inseln Kithira und Antikithira sieht, wo die Fähre auch anlegt. Eine sehr schöne Fahrt !! Am nächsten Tag fährt sie zurück zur Peloponnes und weiter nach Piraeus.

    So, und jetzt bin ich auch gespannt auf Eure weiteren Berichte 🙂

    Grüße
    Heinz

    • Hallo Heinz,
      das ist ein sehr hilfreicher Kommentar, vielen Dank! Wir überlegen auch, dass wir diese Fähre bei unserer Rückfahrt nehmen und werde dann gerne berichten.

      Erst einmal genießen wir noch diese tolle Insel 🙂

      Liebe Grüße
      Nima

    • Guter Tipp, aber die Fähre macht im Winter normalerweise Pause und fährt erst wieder ab Mitte April. Erkundigt euch bei der Reederei Anen.
      Viele Grüsse an euch und Kreta, seit bald 38 Jahren meine grosse Liebe und inzwischen 2. Heimat.

  4. Birgit Fahrbach

    Hallo Nima,
    bin soeben auf deinen Blog gestoßen, zuerst “Überwintern auf dem Peloponnes”, was wir vorhaben, und nun die Info über Kreta. Interessant auch der Kommentar von Heinz zu Githion!
    Wir sind nämlich seit 2 Tagen auf dem Campingplatz Gythion Bay (hauptsächlich um das WLAN zu nutzen!). Seit Juli sind wir mit unserem alten Magirus in GR, ursprünglich wollten wir weiter in den Kaukasus und den Iran, Tante Corona hat uns leider komplett ausgebremst…
    Wir überlegen uns auch, ob das Überwintern in Kreta nicht angenehmer und etwas wärmer sein könnte, als auf dem Peloponnes. Daher sind wir sehr gespannt über eure Berichte.
    Allerdings kann ich nicht einschätzen, ob wir mit dem jetzt verlängerten Lockdown überhaupt die Fähre ab Gythio nehmen dürfen. Wir versuchen das in den nächsten Tagen mal im Hafen abzuklären. Wir haben von einem anderen Camper gehört, dass die Fähre aktuell immer mittwochs geht.
    Liebe Grüße
    Birgit

    • Hallo liebe Birgit,
      soweit ich es weiß – aber das muss nicht stimmen – dürfen zurzeit keine Touristen nach Kreta kommen. Ich drücke euch die Daumen, dass es dennoch klappt.
      Liebe Grüße
      Nima

  5. Hallo Nima,
    wir haben zwischenzeitlich in Gyhtio nachgefragt, leider keine Chance! Uns wurde gesagt, dass aktuell auch Griechen, die über ein Haus in Kreta verfügen, die Fähre nicht benutzen dürfen!!
    Da der Lockdown inzwischen bis zum 7.01.21 verlängert wurde, ist auch keine Änderung zu erwarten!
    Gibt es denn überhaupt viele Womos, die aktuell in Kreta sind?
    Ich habe gehört, dass im Pinienwald von Elea aktuell zwischen 150 und 180 Womos stehen und die Polizei immer mal wieder Teilräumungen macht…. Hatten wir uns ursprünglich überlegt dort eine längere Zeit zu verbringen. Aber das schreckt uns dann doch ab. Wir bleiben vorläufig auf der Mani!
    Liebe Grüße
    Birgit

    • Hallo Birgit,
      auf Kreta sind zurzeit wenige WoMos unterwegs, zumindest dort, wo wir sind. Die Insel ist ja groß und wir waren bisher nur in einem kleinen Bereich.
      Den Strand von Elea zu meiden halte ich für sinnvoll. Grundsätzlich machen solche Ansammlungen kein gutes Bild …

      Liebe Grüße
      Nima

  6. Hallo in die Runde,
    damit das niemand falsch versteht: Der Wald von Elea liegt an der Westküste der Peloponnes und nicht auf Kreta 😉

    Wegen seiner Weitläufigkeit können sich die Camper in dem langen Waldstück hinter dem Strand eigentlich ganz gut “verstecken”, aber allzu große Ansammlungen sind natürlich ein Ärgernis, zumal ein Teil des Geländes in Privateigentum ist. Immerhin gibt es ein paar Wasserstellen und Müllcontainer.
    In den vergangenen Jahren soll es vermehrt zu Diebstählen gekommen sein. Und es gibt ein paar Dauercamper, die nicht gerade freundlich zu Neuankömmlingen sind.

    Ein glückliches neues Jahr wünscht trotz allem der
    Heinz

  7. Birgit Fahrbach

    Ja, sorry, war missverständlich von mir, natürlich ist der Pinienwald von Elea auf dem Peloponnes!
    Wir sind tatsächlich seit ein paar Tagen dort, es ist wieder “ruhig” geworden dort, stehen nur noch knapp 30 Fahrzeuge hier im Wald “versteckt”. Müssen aber vor Weihnachten über 100 gewesen sein!
    Da der Lockdown immer wieder verlängert wird, haben wir die Fähre nach Kreta inzwischen abgeschrieben.
    Wie ist es denn aktuell auf Kreta? Vermutlich sind dort deutlich weniger Womos unterwegs als hier auf dem Peloponnes, wo sich offensichtlich sehr viele Reisende aufhalten, die alle eigentlich jetzt irgendwo im Nahen oder Fernen Osten sein wollten.
    Heute früh hatten wir erstmals 0 Grad außen!!!

    Liebe Grüße
    Birgit

    • Hallo liebe Birgit,
      knapp 30 Fahrzeuge sind immer noch eine ganze Menge … Hier auf Kreta sind es nur eine handvoll Camper, die wir bisher getroffen haben. Die Insel fühlt sich so gut wie leer an 🙂
      Liebe Grüße
      Nima

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