Barcelona ist mehr - sehr viel mehr!
Der Pedraforca - die steinerne Gabel

Barcelona ist mehr – sehr viel mehr!

Vor 14 Tage flattert eine Anfrage in meinen E-Mail Account, ob ich Lust hätte, an einer Bloggerreise nach Katalonien teilzunehmen*.
Was für eine Frage: Katalonien ist meine alte Heimat – natürlich habe ich dazu Lust!

Der Blick auf das geplante Programm lässt mein Herz höherschlagen:

  • Wandern im berühmten Gebiet Pedraforca
  • ein Klettersteig
  • eine Führung durch den Naturpark Montseny
  • Quadfahren und Kletterwald
  • ein Segelschiffausflug
  • eine Höhlenbesichtigung

Und als ob das nicht schon abwechslungsreich genug wäre, übernachten wir auf drei verschiedenen Campingplätzen.
Man könnte glauben, dieser Trip sei speziell für mich gemacht – das passt ja wie die Faust aufs Auge!

Ich liebe Katalonien
Ich liebe Katalonien

Sind wir hier in den Alpen?

Obwohl ich 1,5 Jahre in Katalonien gelebt habe, kenne ich noch lange nicht jeden Fleck.
Dazu ist dieser Teil Spaniens einfach zu groß und vielseitig. Deshalb bin ich gespannt auf die neuen Gebiete rund um Barcelona.

Denn genau das ist das Ziel dieser Reise:
Uns zu zeigen, dass Barcelona zahlreiche Ausflugsziele zu bieten hat. Diese Stadt ist umgeben von einer umwerfenden Landschaft!

Das Bild braucht keine Worte
Das Bild braucht keine Worte

Direkt nach unserer Ankunft fahren wir raus in das Bergdorf Gósol.
Nach ca. 2 Stunden Fahrt fühle ich mich wie in den Alpen.

  • saftig grüne Wiesen
  • grasende Kühe
  • das Geläut von Kuhglocken
  • bewaldete Berge

Aber wo ist die Sonne?
Statt strahlend blauem Himmel erwartet uns bei unserer Ankunft in Gósol eine dicke Wolkendecke, aus der es kurz danach heftig regnet.
Das kann auch in den Bergen Spaniens mal passieren …

Die geplante Wanderung auf dem Camí dels Bons Homes – dem Weg der guten Männer – fällt daher sprichwörtlich ins Wasser.
Karina, unser Guide für diesen Tag, erzählt uns aber einige interessante Dinge über ihn.

  • Er ist ca. 200 km lang.
  • Er beginnt am Sanktuarium von Queralt (in Berga) und endet an der Burg Montségur (in  Areja) in Frankreich.
  • Man kann ihn zu Fuß, mit dem Pferd oder mit dem Mountainbike absolvieren.
  • Man benötigt ca. 7 – 8 Etappen und kann in den kleinen Dörfern auf der Strecke übernachten.
  • Zu Fuß ist er mittelschwer, mit dem MTB schwer.

Da es dieses Mal mit der Wanderung nicht geklappt hat, nehme ich mir den Camí – oder einen Teil davon – für meinen nächsten Besuch vor.

Kultur statt Natur

Weil uns das Wetter einen Streich spielt, entscheiden wir uns für Plan B.
Nach einem kurzen, nassen Spaziergang zu einer Ruine schauen wir uns das örtliche Picasso-Museum an.

Was ich vorher noch nicht wusste:
Picasso hat im Jahr 1906 hier einen Sommer verbracht.

Obwohl ich sonst kein Museumsgänger bin, gefällt mir dieses kleine hier sehr.

Der Campingplatz ruft

Mein Tag war lang und als wir gegen 19.30 Uhr den nahegelegenen Campingplatz Repòs del Pedraforca erreichen, bin ich k.o.

Bei einem gemeinsamen Abendessen erzählt uns die Inhaberin des Platzes voller Begeisterung über ihre Heimat.
Über das Pilzesammeln, den Berg Pedraforca  und über viele Ausflugsziele in der näheren Umgebung.

Sie ist so voller Energie, dass ich meine Müdigkeit noch bis 22.30 Uhr im Griff habe, aber dann zieht es mich zum Schlafen in meinen Bungalow.

Dreimal Klettersteig, bitte

Am nächsten Tag geht’s nach Vallcebre zu einem Klettersteig.
Das Wetter hat sich über Nacht gefangen, die Sonne scheint – perfekt!

Was für ein Ausblick am Morgen
Was für ein Ausblick am Morgen

Nachdem wir uns alle in die Klettersteig-Sets geworfen haben, geht es 20 Minuten querfeldein bis zum Beginn des Klettersteigs.

Aber Halt, es gibt nicht nur einen, sondern direkt drei auf einem Fleck.

  • Einen ganz leichten, der auch von Kindern gemacht werden kann (Ferrada de la Canalassa).
  • Einen mittelschweren (Vía ferrata Roques de l’Empalomar).
  • Einen ganz schweren (Cal Cur).

Da zwei Personen unserer Gruppe noch nie etwas mit dem Klettern zu tun hatten und die Höhe bei ihnen ein mulmiges Gefühl verursacht, fällt die Wahl auf den leichtesten.

Der “Ferrada de la Canalassa” ist überall mit Eisenstufen ausgestattet, so dass man ihn fast wie eine Treppe gehen kann.
Auf einer Länge von 150m überwindet man 40 Höhenmeter – für Anfänger und Kinder wirklich sehr schön gemacht!

Ab in den Berg

Nach der wohltuenden Bewegung am Berg geht es nun in den Berg: In das stillgelegte Bergwerk von Cercs.

Auf die Idee, mir hier ein Bergwerk anzusehen, wäre ich wahrscheinlich nie gekommen.
Dabei hatte der Bergbau in der Region um den Pedraforca früher eine wichtige Stellung, bis das Werk 1991 geschlossen wurde.

Wieder bekommen wir einen Helm auf den Kopf und fahren dann mit einer kleinen Bahn 450 m ins Innere des Berges.
Zurück geht es jetzt zu Fuß, vorbei an fünf Stationen, an denen die Geschichte des Tagebaus erklärt wird.

Die Arbeit ist so authentisch nachgestellt, dass ich Gänsehaut bekomme.

12 Stunden pro Tag in geduckter Haltung, dazu der Lärm, der Dreck und die hohe Belastung für die Gesundheit.
Trotzdem waren die Menschen mit dem Bergwerk eng verbunden und unglücklich über die Schließung.

Wie die Bergleute damals gelebt haben und über vieles mehr informiert das angeschlossene Museum, unter anderem auch mit einer sehr gut gemachten Videovorführung.

Wie es nach diesem Tag weitergeht?

Das erfahrt ihr nächste Woche im zweiten Teil.
Und wenn ihr Fragen habt, schreibt sie gerne in die Kommentare.

 Nützliche Infos:

  • Gósol ist ein Bergdorf und liegt ca. 2 Std. entfernt von Barcelona.
    Hier kann man das Picasso-Museum besichtigen oder eine der vielen Wanderrrouten laufen, z.B. den Camí dels Bon Homes (GR-107) oder den Camí de Picasso (Gr-7)
  • Der Klettersteig Vallcebre ist ca. 40 Min. von Gósol und 1 Std. 45 von Barcelona entfernt.
    Der Zustieg geht auf einem kleinen Wanderweg querfeldein bzw. bergauf.
  • Das Bergwerk von Cercs ist 1,30 Min. von Barcelona entfernt.
    Informationen zu den Öffnungszeiten und Preisen findet ihr auf der Webseite.
  • Der Camping Predraforca ist für Naturliebhaber ideal.
    Da mir der Platz sehr gut gefallen hat, stelle ich ihn euch demnächst in einem eigenen Artikel genauer vor.

 

*Die Einladung zu dieser Reise erfolgte durch das Barcelona Province Tourism Board und das Spanische Fremdenverkehrsamt.
Die beschriebenen Ansichten sind meine eigenen.

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6 comments

  1. Eine sehr schön detaillierte Beschreibung des Gebiets um Barcelona, weiter so. Ich bin an Ihren Beschreibungen der Gebiete hier in Spanien sehr interessiert.

  2. Super schön! Ich liebe Barcelona und die Umgebung auch so sehr, seitdem ich dort gelebt habe. Toll!

  3. Hatten wir es gut oder hatten wir es gut? Ich fand Katalonien toll und komme sicher mit meinem Mann wieder. Vielleicht treffen wir uns das nächste Mal dort?

    Liebe Grüße,
    Ivana

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