Langsam zu reisen, das war uns von Beginn an wichtig. Deshalb verwundert es kaum, dass wir uns auch für Andalusien und die Extremadura alle Zeit der Welt lassen. Unsere Fähre nach Griechenland geht erst Anfang September. Bis dahin schauen wir uns neue Fleckchen in Spanien an.
Bekanntes und Neues in Andalusien
Nach unserem zweimonatigen Aufenthalt in Portugal freue ich mich riesig, wieder hier zu sein. Ich liebe die Sprache, die Landschaft und das Wetter. Allerdings spielt uns das im März ein dickes Schnippchen. Drei Wochen lang regnet es fast am Stück.
Ich nutze jede noch so kurze Regenpause für Spaziergänge, aber unsere geplante Kletterei in El Chorro fällt leider größtenteils ins Wasser.
Hier hat es aber auch zum Wandern schöne Strecken, zum Beispiel den Wanderweg Sierra de Huma. Die vielen blühenden Mandelbäume links und rechts sind ein Traum! Auf andere Spaziergänger treffen wir selten, denn hauptsächlich tummeln sich in El Chorro Kletterer und die hängen am Fels.
Unser nächster Stopp liegt nur wenige Kilometer vor Sevilla und ist eher ein Zufallsziel: Alcalá de Guadaira.
Im Nachhinein bin ich froh, dass wir hier gelandet sind, denn die Stadt hat mir richtig gut gefallen.
Es ist die Woche vor Ostern und die ist in Spanien etwas Besonderes. Wie an vielen Orten üblich finden auch in Alcalá de Guadaira Prozessionen statt – sehr beeindruckend!
Noch mehr hat es mir aber der riesige Parque Oromana angetan.
Schon bei meinem ersten kleinen Spaziergang bin ich begeistert von den riesigen Pinien. Tagsüber ist hier so gut wie nichts los und wir können ungestört mit den Hunden ausgiebige Runden drehen.
Koordinaten: 37°19’38.4″N 5°50’50.5″W
Über der Stadt thront eine alte Burganlage. Leider hatte sie bei unserem Besuch bereits geschlossen, aber auch der Rundgang um die Burg herum war schön. Wohltuende Ruhe in Kombination mit einem fabelhaften Ausblick waren den Abstecher hierhin auf jeden Fall wert.
Koordinaten Castillo: 37°20’06.4″N 5°51’17.1″W
Von Alcalá de Guadaira rücken wir der Extremadura wieder ein Stückchen näher. Zuerst zieht es uns aber noch nach Aracena. Dort befindet sich die berühmte Tropfsteinhöhle Gruta de las Maravillas – die Grotte der Wunder. Da gerade das Osterwochenende ist, warten wir mit der Besichtigung bis nach den Feiertagen.
Bis dahin genießen wir ganz in der Nähe die Natur.
Vom Parkplatz Marimateos startet ein schöner Wanderweg entlang uralter Korkeichen. Immer wieder müssen wir den Bach durchqueren. Merle und Luna sind begeistert, nur Jule macht sich die Pfoten ungern nass.
Koordinaten: 37°52’53.9″N 6°31’16.3″W
Am Parkplatz lernen wir Pedro kennen. Er ist 62 Jahre alt und lebt seit vielen Jahren in einem ganz normalen Auto. Sein Fahrersitz ist gleichzeitig sein Bett.
Komfort? Fehlanzeige!
Pedro verdient sein winziges Einkommen mit Gelegenheitsjobs in der Landwirtschaft. An manchen Tagen isst er nur das, was er in der Natur findet. Entsprechend gut kennt er sich mit essbaren Pflanzen aus und gibt uns eine kleine Einführung.
Über unsere Einladung zum Abendessen freut er sich sehr und wir uns über seine Gesellschaft. Kein einziges Mal hören wir ihn jammern. Für mich ist die Begegnung mit ihm sehr inspirierend und gleichzeitig berührend.
Nach Ostern steht die Tropfsteinhöhle auf unserem Programm. Es gibt die Möglichkeit, online Tickets zu bestellen, aber wir kaufen sie direkt vor Ort. Die Höhle kann nicht auf eigene Faust besichtigt werden, sondern es werden Gruppenführungen gemacht (Dauer 50 Minuten). Wenn du Bescheid sagst, bekommst du einen Audio-Guide auf Englisch.
Die Höhle macht ihrem Namen alle Ehren. Ich bin zwar kein Freund von solchen Gruppengeschichten, aber ich fand die Tour angenehm gemacht und die Gruta selber absolut sehenswert.
Koordinaten: 37°53’27.9″N 6°33’57.3″W
Der Eintritt für Erwachsene kostet 9,00 Euro.
Danach schnappen wir uns die Hunde und spazieren hinauf zur nächsten Burg. Ich mag einfach den Blick von oben!
Aracena liegt kurz vor der Grenze zur Extremadura und so schaffen wir es am gleichen Tag noch dorthin. Gerade mal 32 Kilometer weiter halten wir an den Cuevas de Leon. Die Landschaft sieht einfach so umwerfend aus, dass wir hier einen Halt machen.
Schon wieder gibt’s eine Burgruine zu besichtigen. Vom Parkplatz an den Cuevas beträgt die Strecke hin und zurück 4,9 Kilometer.
99 Prozent der Strecke sind asphaltiert und leicht zu laufen. Allerdings geht es ein gutes Stück bergauf und ich komme ganz schön ins Schwitzen.
Trotz der dicken Wolken ist der Ausblick genial. Etwas später kommt sogar noch richtig die Sonne raus und schenkt mir ein wunderbares Farbspektakel.
Koordinaten Parkplatz Cuevas de Leon: 38°01’33.1″N 6°29’52.4″W
Buchtipps und weitere nützliche Infos
- Sprachheld – Online-Sprachschule mit persönlicher Betreuung und auf dich zugeschnittenen Lerninhalten
- Andalusien Reiseführer mit vielen praktischen Tipps*
- Mit dem Wohnmobil nach Süd-Spanien*
- Fettnäpfchenführer Spanien Wie man den Stier bei den Hörnern packt*
- DuMont Reise-Taschenbuch Reiseführer Extremadura*
Fazit
Ich bin immer wieder erstaunt, dass wir im Innenland kaum auf ausländische Besucher treffen. Nur wenige Kilometer im Landesinneren gibt es so viel zu entdecken, dass es mir immer wieder die Sprache verschlägt. Und auf die weiteren Eindrücke in der Extremadura bin ich daher schon gespannt wie ein Flitzebogen!
Warst du schon einmal in der Extremadura?
Schade, Amazon verdirbt einem die Stimmung, ohne diese links wäre es schönes gewesen
Danke für deinen Kommentar.
Viele meiner Leser sind froh über konkrete Buchtipps.
Für einige ist es zudem mit einem guten Gefühl verbunden, dass sie sich durch den Kauf über solch einen Link bei mir für die intensive Arbeit bedanken können, die in diesem Blog steckt.
bei den zeilen über die cuevas de leon , die löwenhöhlen ? . . . fehlt ggf ‘ geht es steil? .”am stück ?
ansonsten schön geschriebn macht immer lust auf mehr. . .
vor ein paar jahren las ich in einem dt sonntagszeitung einen artikel über das aussterbene spanische binnenland. es wurde geschildert dass ein lt. angestellter aus madrid – als einer von vielen hilfsbefeiten enthusiasten – seine wochenenden und den jahresurlaub damit verbringt in einer entvölkerten region die rolle des des dorfbürgermeisters/ administrators für div angelegenheiten zu übernehmen.. . und es sei kein seltenes phänomen. . .
vor ein paar jahren las ich in einem dt sonntagszeitung einen artikel über das aussterbene spanische binnenland. es wurde geschildert dass ein lt. angestellter aus madrid – als einer von vielen hilfsbefeiten enthusiasten – seine wochenenden und den jahresurlaub damit verbringt in einer entvölkerten region die meist nur noch von Alten besiedelt ist und kaum anbindung an krankenhäuser/ärzte / einkaufsmöglichkeiten hat, die rolle des dorfbürgermeisters/ administrators für div. angelegenheiten zu übernehmen.. . und es sei kein seltenes phänomen. in ländlicben regionen.
Das ist ja interessant, das wusste ich gar nicht.
Und dabei ist es im Innenland so toll! Ich finde es klasse, dass sich ein paar begeisterte Menschen dafür einsetzen!
Liebe Grüße
Nima
bei den zeilen über die cuevas de leon. . . fehlt ggf ‘? . . geht es. . ?steil? .”am stück” ?
ansonsten schön geschriebn macht immer lust auf mehr. . .
Super, Danke für deinen Hinweis! Der Teil ist irgendwie abhanden gekommen, ich habe ihn wieder ergänzt 🙂
Hallo Nima, wir waren auf unserer Spanienrundfahrt auch einige Zeit in der Extremadura und waren von der Landschaft begeistert…wie von ganz Spanien 🙂
ich lese deinen Blog immer wieder gern. Er macht mir die Sehnsucht nach Spanien etwas erträglicher. ach und für deinen Tip damals zu den spanischen Waschsalons wollte ich mich schon lange mal bedanken! genießt eure Zeit.
Hola liebe Elke,
freut mich, wenn dir die Waschsalon-Tipps helfen.
Und natürlich auch, dass du den Blog gerne liest! 😉
Wir haben noch ein paar Ziele in der Extremadura vor uns und freuen uns sehr auf die weiteren Eindrücke.
Sonnige Grüße
Nima
Hejsa Nima und Steve,
Liebe Grüsse aus dem kühlen Danmark. es ist einfach total schön Eure Berichte zu lesen und mit den Bildern das träumen anfangen zu können.
Euch eine schöne Zeit bis bald sonnige Grüsse aus dem HERZEN. Martin
Und wir freuen uns immer, dass du die Berichte gerne liest 🙂
Liebe Grüße
Nima
Hejsa Nima und Steve,
Liebe Grüsse aus Danmark aus dem kalten Danmark.
Ich kann sehen das Ihr sehr viele schöne Dinge erleben könnt und uns an Euren schönen Touren mit träumen lässt. Euch noch viel Spass und bis bald vielleicht finden wir ja mal einen Termin zum Skypen.
Sonnige Grüsse aus Danmark . Hilsen Martin
Hey lieber Martin,
es ist so schön, dass du unsere Berichte regelmäßig verfolgst, das freut mich sehr 🙂
Hier ist es für spanische Verhältnisse auch gerade frisch, aber bestimmt wärmer als im hohen Norden.
Liebe Grüße von uns
Nima