Tschüss Höhenangst!

Tschüss Höhenangst!

“Wozu brauchst du denn ein Coaching gegen Höhenangst: du gehst doch klettern?”
Richtig, ich gehe klettern und nehme trotzdem an einem Höhenangst-Coaching teil.

Warum?
Weil ich keine Angst vor der Höhe, sondern vor dem Stürzen habe. Und diese Angst begleitet mich nicht nur am Fels, sondern schon auf dem Weg dahin. Wandern auf schmalen Trampelpfaden, auf abschüssigen oder gerölligen Wegen ist für mich ein Horror. Sobald ich minimal ins Rutschen gerate, werde ich stocksteif und kann keinen Schritt mehr gehen.

Von Berggenuss kann in solchen Augenblicken keine Rede sein.
Genau das ist aber mein Wunsch: ich möchte gerne mehr Spaß am Wandern in den Bergen haben!

Tschüss Höhenangst!
Höhe macht mir nichts aus

Nicht nur in Spanien, sondern auch in Griechenland lagen uns die schönsten Touren zu Füßen. Einige davon haben wir gemacht, bei anderen habe ich mich nicht getraut.

Schon im Vorfeld geht bei mir das Kopfkino los:

  • Ob der Weg wohl sehr steil ist?
  • Was, wenn da Abschnitte kommen, die ich mir nicht zutraue?
  • Hoffentlich ist der Boden nicht nass.

Steve ist zwar sehr geduldig mit mir und versucht mir zu helfen, kommt oft aber an seine Grenzen. Deshalb stimmt er direkt zu als ich ihm vorschlage, ein Partnercoaching zu machen. Dabei lerne ich mit meiner Sturzangst umzugehen und er, wie er mich in einer kritischen Situation unterstützen kann.

Tschüss Höhenangst!
Oft nehme ich meine Hände zur Hilfe

Höhenangst adé

Mein Coach ist Frank-Uwe von Höhenangst-Coach.
Er hat eine Ausbildung zum Sport-Mentalcoach gemacht und befasst sich intensiv mit dem Thema Achtsamkeit. In den nächsten beiden Tagen wird er mir in kleinen Schritten zeigen, wie ich mit meiner Sturzangst beim Wandern umgehen kann.

Bevor wir uns aber ins Gelände begeben, gibt es erst einmal Theorie.

  • Was passiert in unserem Körper bei Angst?
  • Welche Stufen der Angst gibt es, von leichter Anspannung bis hin zu totaler Panik?
  • Mit welchen Techniken lassen sich diese unterbrechen oder vermeiden?

Wichtiger als das Reden über die Angst ist das konkrete Tun und so starten wir eine Stunde später in Richtung Hirschberg. Ich bin aufgeregt, aber auch guter Dinge. Frank-Uwe strahlt genau die Ruhe aus, die ich brauche, um mich wohlzufühlen.

Tschüss Höhenangst!

Es sind nicht nur äußere Auslöser, die mir Stress beim Wandern bereiten, sondern auch die inneren Stimmen:

  • “Weil ich so langsam bin, müssen alle auf mich warten.”
  • “Wieso können andere den Weg so locker laufen und ich nicht?”
  • “Wegen mir müssen wir jetzt eine Pause machen oder umdrehen.”

Solche Aussagen oder Denkmuster helfen rein gar nichts. Im Gegenteil, sie erhöhen den Druck bloß noch.
Deshalb ist ein wichtiger Punkt, in Angstsituationen geduldig und freundlich mit sich selber umzugehen. Es ist, wie es ist!

Die theoretisch vorgestellten Techniken übt Frank-Uwe nun praktisch mit mir bzw. uns ein.

Ein paar davon sind:

  • so tun als ob
  • subvokales Training (Selbstanweisungen)
  • inner game
  • Wechsel zwischen Nah-und Fernsicht
  • die richtige Gehtechnik
Tschüss Höhenangst!
Ich taste mich heran

Die Praxiseinheiten sind gerade so lang gestaltet, dass sie mich nicht überfordern.
Sobald Frank-Uwe merkt, dass meine Anspannung zu hoch wird, gibt es mir Tipps oder lässt mich eine Pause machen.

Etwas, das ich immer wieder vergesse, ist das Atmen.
Sobald es für mich herausfordernd wird, halte ich die Luft an. Zwar weiß ich, dass ich tief weiter atmen sollte, vergesse es aber einfach. Deshalb erinnern mich Frank-Uwe oder Steve daran und helfen mir dadurch, meine Anspannung zu lösen.

Bei der Übung „so tun als ob“ ziehen Steve und ich jeweils ein Kärtchen, auf dem Begriffe stehen.
Auf meinem steht „flüssig, elegant, locker“ und das soll nun für die nächsten Meter mein Motto beim Laufen sein.
Normalerweise würde ich diesen wurzeligen Abschnitt hochstapfen wie ein tolpatschiger Elefant, aber jetzt versuche ich es einmal anders. Zwar gehe ich nicht wie ein Topmodel auf dem Laufsteg, aber durchaus flüssiger als sonst.

Tschüss Höhenangst!

Auf der nächsten Karte steht „spielerisch, kreativ“ und siehe da: ich erlaube mir, den Weg auf meine ganz eigene Weise zu gehen. Ob andere das auch so machen würden, ist mir egal – ich probiere mich aus!

Das subvokale Training kenne ich bereits vom Klettern, habe es aber beim Wandern noch nie angewendet.
Es geht darum, sich selber förderliche Selbstanweisungen zu geben, zum Beispiel:

  • atmen, atmen, atmen
  • ich gehe bewusst und langsam
  • ich halte meinen Körper aufrecht
  • jeder Tritt sitzt

Neben den Methoden, die sich an den Kopf richten, erklärt mir Frank-Uwe an einem leicht abschüssigen steinigen Wegabschnitt auch, wie ich mein Gewicht beim Laufen richtig verlagere. Bisher werde ich nicht nur steif, sondern lehne mich auch weit mit steifen Beinen nach vorne.
Zukünftig heißt es, die Füße weiter auseinander zu stellen, ein wenig in die Knie zu gehen und den Oberkörper gerade zu halten.

Die ersten Gehversuche fühlen sich ungewohnt an, aber ich spüre, dass ich mehr Halt habe. Na also, es geht!

Oben auf dem Hirschberg angekommen, ist es Zeit für eine Pause, bevor wir uns auf den Rückweg machen. Zwischendurch baut Frank-Uwe noch einmal kleine Übungen ein, dann erreichen wir erschöpft und zufrieden den Parkplatz.

Tschüss Höhenangst!
Lachen klappt noch, alles super!

Am zweiten Tag fahren wir mit der Gondel hoch auf den Wallberg.
Heute erwarten mich genau die Wege, um die ich gerne einen Bogen mache: abschüssige Pfade mit viel Geröll und Querungen. Wir vertiefen das Gelernte von gestern und üben eine weitere Methode ein, das inner game.

Dabei läuft Frank-Uwe den schwierigen Teil des Weges und ich beobachte ihn dabei. Anschließend schließe ich die Augen und rufe mir das, was ich gerade beobachtet habe, noch einmal ab.
Dann öffne ich die Augen, atme ein paar Mal tief durch und schließe sie wieder. Nun ersetze ich Frank-Uwe durch meine Person und stelle mir vor, wie ich den Weg so gehe wie er.

Augen wieder auf und los geht’s!
Es ist spannend, was diese Technik bewirkt. War ich kurz vorher noch arg wackelig auf den Beinen, gibt mir diese Methode ein gutes Stück Sicherheit.

Tschüss Höhenangst!

Ein paar Minuten später macht mein Kopf jedoch an einer anderen Stelle komplett dicht. Obwohl es sich nur um ca. 2 Meter handelt, die ich auf schrägen Felsabschnitten laufen soll, kann ich meinen Fuß nicht lösen und setzen. Ich sehe den Tritt, aber mein Fuß klebt wie fixiert am Boden.
„Stop, komm da mal raus und mach eine Pause“ greift Frank-Uwe ein.

Ich trete etwas zur Seite und atme tief durch.In meinem Hals hat sich ein dicker Kloß breitgemacht. Atmen, beruhigen, atmen.

Währenddessen zeigt mir Steve, wie er das Stück gehen würde. Ich versuche es nochmal, aber am entscheidenden Punkt bleibe ich erneut stecken. Dieses Mal gehe ich in die Hocke, halte mich an einem Felsen fest und setze meinen Fuß. O.k., der Tritt ist tatsächlich stabil und gar nicht so weit, wie es von oben aussieht. Wieder gehe ich den Abschnitt und siehe da: jetzt schaffe ich ihn ohne mich festzuhalten.

Tschüss Höhenangst!
Auch Querungen üben wir

Hoch, runter, links, rechts, wir üben weiter, bis sich das Wetter zusehends verschlechtert und wir zurückgehen.
Steve lässt es sich nicht nehmen, die 900 Höhenmeter zu Fuß runter zu laufen. Frank-Uwe und ich lassen den Tag gemütlich in der Gondel ausklingen und ziehen ein Resümee der beiden Coachingtage.

Tschüss Höhenangst!
Ich habe es geschafft!

Mein Fazit zum Höhenangst-Coaching

Wie bei allen anderen Ängsten auch ist der beste Weg, sich ihnen zu stellen. Das gilt auch für Höhen- oder Sturzangst.
Da ich nicht wusste, was mich genau erwartet, war ich selbstverständlich gespannt.

  • Muss ich Sachen machen, die ich nicht machen möchte?
    Nein, ich kann jederzeit Stopp sagen.
  • Wie schwer wird das sein, was wir üben?
    Es ist herausfordernd, aber niemals überfordernd.
  • Bringt mir das Coaching wirklich etwas?
    Ja, das tut es.

Nach den beiden Tagen weiß ich wesentlich besser, worauf ich zukünftig zu achten habe.
Der Kurs ist keine Wunderwaffe, durch die alle Ängste wie von Geisterhand verschwinden, sondern ein großer Werkzeugkoffer mit Methoden, aus denen ich mich nun bedienen kann.

Tschüss Höhenangst!
Schritt für Schritt geht es voran

Ganz vorne steht bei mir der Punkt Geduld.
Wenn ich spüre, dass meine Anspannung zu groß wird, werde ich in Zukunft mehr Pausen machen. Es bringt nichts, schnell im Fluchtmodus über eine schwere Passage zu huschen. Lieber sollte ich mir Zeit nehmen sie mehrfach zu gehen, um Sicherheit zu gewinnen.

Genauso wichtig wie die Geduld ist, dass ich regelmäßig übe.
Einige Techniken lassen sich auch auf normalen Wegen trainieren, andere nur im entsprechenden Gelände.

Auch Steve hat einige Infos mitgenommen, die bei unseren gemeinsamen Wanderungen bestimmt hilfreich sind.

Mit Frank-Uwe hatte ich genau den Trainer, der zu mir passt.
Es ging nicht um Leistung, sondern darum, achtsam zu sein. In dieser entspannten und lockeren Atmosphäre ist es mir leichtgefallen, Neues zu probieren. Ich bin gespannt, welche Fortschritte ich durch das Coaching machen werde und sage schon jetzt Dankeschön, Frank-Uwe!

Ein Jahr später – wie geht es heute?

Steve und ich sind wieder in Griechenland und haben heute eine Wanderung gemacht, bei der ich im letzten Jahr noch schreiend davongelaufen wäre. Ganze 900 Höhenmeter ging es hoch von unserem Ausgangspunkt auf 1300 Metern bis zum Gipfel des Berges Strogula.

Tschüss Höhenangst!
Auf diesen Gipfel bin ich gelaufen

Bevor wir gestartet sind, war ich nervös und absolut unsicher, ob ich das hinbekomme. Sechs Stunden später bin ich stolz wie Oskar!
99 Prozent des Weges bin ich tatsächlich alleine – ohne Steves Hilfe – gelaufen. Zwar zum Teil im Schneckentempo, aber das ist vollkommen egal.

Neben den Tipps von Frank-Uwe haben zwei weitere Faktoren zu diesem Erfolg beigetragen: 

Im letzten Jahr habe ich noch Halbschuhe zum Wandern getragen. Darin hat mir jedoch jeglicher Halt gefehlt und ich bin dauernd umgeknickt. Das hat meine Angst natürlich total verstärkt.

Jetzt habe ich mir Wanderstiefel gekauft und fühle mich wie im Himmel. Ich laufe über Stellen, die ich vorher nicht im Traum geschafft hätte. Auch die Wanderstöcke geben mir Sicherheit, gerade bergab. Wieso soll ich es mir unnötig schwer machen und auf sie verzichten?

Nach der heutigen Tour bin ich umso motivierter, mich weiteren Strecken zu stellen.

Tschüss Höhenangst!Meine Buchtipp

Bei der Autorin dieses Buches hat Frank-Uwe seine Ausbildung zum Sport-Mentalcoach absolviert.
Hier kannst du einige Methoden nachlesen und erfährst viel Interessantes rund um das Thema Höhenangst.

Wie gehst du mit deiner Höhen- oder Sturzangst um?

*werblicher Link

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9 comments

  1. Respekt! Mir wurde schon beim Lesen ganz schwindelig :))
    Seit sehr früher Kindheit an begleitet mich die Höhenangst, obwohl ich als Kind mit meinen Eltern Bergtouren unternommen habe. Schon damals ging es mir mit und in Höhen einfach schlecht.
    Irgendwann als Erwachsene wollte ich alles können, was andere können. So ging ich z.B. über Brücken, schaffte den Hinweg nur mit Hilfe und den Rückweg nie (den nahm ich dann per Bus, Bahn oder was gerade zur Verfügung stand). Für mich mutig war die Gondel in Köln über den Rhein, die ja für andere Menschen eher ein Witz ist. Aber auch da: einmal reichte, zurück ging nichts mehr.
    Wieder einige Jahre später habe ich mit dieser speziellen Angst nur eins gemacht: Sie akzeptiert. Da ich eh kein Freund von Bergtouren u.ä. bin, reicht mir diese Lösung aus. Nur manchmal, so unterwegs mit Wohnmobil, nervt mich diese Angst doch noch. Nämlich dann, wenn wir über hohe Brücken oder an Abhängen entlang fahren. Ich könnte selbst nicht am Steuer sitzen, denn mir wird total schwindelig und übel.

    Also Respekt Nima und bin gespannt, was du von deiner nächsten Tour berichtest!

    • Hey Marion,
      die Angst zu akzeptieren, finde ich sehr wichtig. Und nicht jede Angst muss man auch bewältigen. Wenn du damit in deinem Alltag gut zurecht kommst, passt das ja 🙂
      Aktuell sind Steve und ich leider auf dem flachen Land unterwegs, aber ich bin selber auch schon neugierig, wenn ich weiter üben kann!
      Liebe Grüße

      Nima

  2. Hejsa Nima,

    ich selber hatte vor einigen Jahren selber ein Erlebnis-Seminar auf Mallorca besucht.
    Mit dem Thema : Mut zur Veränderung : bei und mit Volker Hauk. Hier wurde auch die Angst von vielen Seiten beleuchet. Mir hat es sehr viel geholfen . Du weisst, nun bin ich schon über 10 Jahre ausgewandert und arbeite in einer internationalen Firma. Und auch ich bin ständig dabei neue Dinge zu probieren und mich neuen Herausforderungen zu stellen. UND KLAR HAT MAN ANGST.

    Seid dem begleitet micht dieser Spruch

    Beherzt ist nicht wer keine Angst kennt,
    beherzt ist , wer die Angst kennt und sie überwindet.

    Khalil Gibran

    Hilsen aus Danmark Martin

    Ps. : Hils den Steve

    • Hey Martin,
      Angst zu haben, ist vollkommen natürlich. Dein Zitat gefällt mir sehr gut, das merke ich mir!
      Liebe Grüße von der abenteuerlustigen Angsthäsin 😉
      Nima

  3. Hejsa Nima , habe gerade auf XING Deinen Beitrag gelesen.
    SUPER. Und die Leserbemerkungen sind sehr interessant.
    Mach auf jedenfall weiter so.

    es grüsst Danmark Martin

  4. Ich leide auch an Höhenangst, jedenfalls wenn ich ungesichert bin. Beim Klettern (habe ich nur kurz gemacht) ging es. Die Arbeit bei Telefonmasten aufstellen in der Schweiz, welche ich mal ausüben wollte, ging jedoch nicht haha. Seminare und Kurse sind meiner Meinung nach Schwachsinn, viel besser ist es sich der Angst zu stellen und Schritt für Schritt sich weiter zu entwickeln, dann ist die Höhenangst besiegt. Genug gelabert jetzt 😉 Toller Bericht, mach weiter so. LG Armin

    • Hey Armin,
      Danke für deinen Kommentar 🙂
      Das mit den Seminaren sehe ich ein wenig anders. Sie sind für mich ein Schritt, um mich meiner Angst zu stellen. Dort kann ich Techniken lernen, mit denen ich dann weiter üben kann. Das bleibt mir aber durch den Besuch eines Seminars nicht erspart, da gebe ich dir recht 😉
      Aktuell habe ich wieder sehr arg mit der Angst zu tun, aber ich bleibe am Ball!
      Alles Liebe für dich
      Nima

  5. Hi!

    Klingt echt gut! Ich habe auch auch immer wieder meine Ängste vorm Runterfallen. Ich klettere jetzt schon über 4 Jahre und am Anfang war es witzigerweise nicht so das Problem – ich war recht schnell halbwegs gut, aber vor 3 Jahren habe ich dann komplett aufgehört vorzusteigen, weil meine Angst immer schlimmer wurde. In meinen ersten Versuchen diese Angst zu überwinden habe ich mich selbst fertig gemacht.

    Mein Freund und seine Freunde sind alle deutlich länger in den Bergen unterwegs und dementsprechend besser und schneller. Die Tatsache, dass mir immer alle gleich davon gelaufen sind und ich nicht hinterherkam, hat sicher dazu geführt, dass ich mein Selbstwertgefühl etwas ruiniert habe.

    Erst vor 1,5 Jahren habe ich angefangen zu akzeptieren: Was geht, das geht und mehr muss auch nicht unbedingt sein. Das hat sich auch beim Bergsteigen allgemein gezeigt: Im Frühjahr waren wir mit Ski auf der Wildspitze in Tirol. Da geht man auch die letzten 100 Meter mit Steigeisen und Pickel und ganz oben gibts noch eine felsige Stelle, bei der man sich anhalten muss (zumindest musste ich mich anhalten). Da hat mein Freund mich dann sicherheitshalber ans Seil genommen, weil ich schon sehr müde war. Aber vor 1,5 Jahren wäre diese Tour für mich undenkbar gewesen.

    Und erst gestern waren wir in der Halle klettern – ich hatte vorher nichtmal darüber nachgedacht, ob ich toprope oder vorstieg klettern möchte: Ich bin jede einzelne Route vorgestiegen (wenn auch nur 7 Stück). 2 davon konnte ich sogar onsight klettern.

    Ich war so ruhig wie schon lange nicht mehr. In den vergangenen Wochen / Monaten ist mir das immer stärker aufgefallen, dass sich irgendwas im Denkmuster geändert hat. Ich bin deutlich entspannter geworden und vor allem habe ich wieder das Selbstbewusstsein gewonnen, dass ich mir damals mit meinem “Ich muss, ich muss” genommen habe.

    Danke für deinen Bericht. Ein paar Tipps werde ich mir davon hinter die Ohren schreiben!

    LG Jacqueline

    • Hey Jacqueline,
      “Was geht, das geht und mehr muss auch nicht unbedingt sein”
      Das finde ich eine sehr gesunde Einstellung. Bei aller Herausforderung und Überwindung sollen solche Unternehmungen ja auch noch Spaß machen, Wenn der vor lauter Angst auf der Strecke bleibt, kann es das ja auch nicht sein.

      Liebe Grüße 🙂
      Nima

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