Drei Jahre ist es her, dass ich zum letzten Mal auf einem Pferd gesessen habe.
Und das war ein Ausritt, an den ich nicht gerne zurückdenke:
Ein völlig verkorkstes Pferd, auf dem das Reiten mehr lebensgefährlich als entspannend war.
Leider wusste ich damals nicht, dass dieser Reitstall nichts taugt.
Heute schaue ich deshalb umso genauer hin!
Reiten in Albarracín
Wie ich überhaupt auf die Idee mit dem Reiten komme?
Daran ist Twitter Schuld, ein social media Kanal, den ich etwas vernachlässige.
Eines meiner Albarracín-Fotos wird dort allerdings vom örtlichen Touismusverband geteilt und dann wiederum von José Luis.
Und so werde ich auf ihn aufmerksam.
Ein Mann, ein Pferd
José lebt 15 km entfernt von Albarracín in einem kleinen Örtchen namens Tramacastilla.
Dort bietet er Reitausflüge an, von einer Stunde bis hin zu Mehrtagestouren.
Da ich wegen meines verstauchten Fußes gerade keinen Sport machen darf, finde ich den Gedanken reizvoll: Die Landschaft auf einem Pferd zu erkunden!
Und dazu noch mit jemandem, der die Sierra de Albarracín wie seine Westentasche kennt.
José ist nämlich ausgebildeter Guide und hat sogar schon Bücher über das Wanderreiten geschrieben.
Seine Webseite macht auf mich einen sympathischen Eindruck, fernab von touristischer Abzocke.
Auch die Art wie er seine Pferde beschreibt, gefällt mir und so buche ich für den folgenden Tag einen Ausritt.
Charmanter Schimmel
Wir verabreden uns um 15.00 Uhr am Platz von Tramacastilla.
Pünktlich auf die Sekunde holt mich José dort ab, um mit mir zum Stall zu fahren.
Er spricht Spanisch und Französisch.
Und obwohl mein Spanisch noch im Anfängerstadium ist, können wir uns gut verständigen. Seiner deutlichen Aussprache sei Dank!
Dann lerne ich ihn kennen: Capricchio – Mein Pferd für alle Fälle!
Mit ihm hat José schon zahlreiche Wandertouren unternommen.
Capricchio ist mit seinen 16 Jahren ziemlich gelassen und wesensfest.
Mich wickelt er mit seinem liebenswerten Charme direkt um den Finger.
Beim Satteln der Pferde beobachte ich José.
Sein Umgang mit den Tieren ist ruhig und respektvoll, das gefällt mir!
Los geht’s
Und dann geht es los.
Eine Stunde lang durch die herbstliche Landschaft der Sierra de Albarracín.
Durch kleine Bäche und vorbei an bunten Laubbäumen mit gelben Blättern.
Zwischendurch gibt mir José Informationen zu den Pflanzen, den Dörfern oder den Pferden.
Prisa mata – Eile tötet
Capricchio ist so gemütlich unterwegs, dass ich ihm beim Laufen neue Hufeisen draufmachen könnte.
Wenige Tage vorher hat mir noch ein Spanier diesen Ausdruck beigebracht: Prisa mata – Eile tötet.
Capricchio scheint das zu wissen, ein kluges Pferd!
Nach einer Stunde sind wir zurück am Stall und die Pferde können sich erholen.
Ich habe das allerdings nicht nötig, denn ich bin bereits erholt.
Meine schlechte Erfahrung von vor drei Jahren hat dieser Ausritt wettgemacht.
José liebt das, was er tut. Und er liebt seine Pferde.
Schöner hätte dieses spanische Abenteuer kaum sein können – muchas gracias, José!
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