Die Wanderschuhe an und auf geht's
Hier sind feste Wanderschuhe gefragt.

Die Wanderschuhe an und auf geht’s

Steve: “Können wir endlich los?”
Ich: “Einen Moment noch, ich muss mir nur noch die Schuhe anziehen.”
Steve: “Aber wir gehen doch nur ein bisschen spazieren, da reichen doch ein Paar Schlappen.”

Eine fast alltägliche Unterhaltung im Horst. Ohne meine Wanderschuhe gehe ich (fast) nirgendwohin.

Da meine inzwischen ziemlich abgenutzt sind, werde ich mir bald neue besorgen müssen. Dieses Mal wähle ich welche, die ohne Leder hergestellt werden und sich somit auch für Veganer eignen. Wenn du nach so etwas suchst, schau mal beim Vorteilshop vorbei, da findest du eine gute Auswahl an Markenschuhen.

Dass ich nicht ohne sie vor die Bustüre trete, hat einen guten Grund. Ich stolpere selbst auf glatt asphaltierten Straßen über unsichtbare Hindernisse. Du kannst dir vorstellen, was ich mit diesem Talent auf unbefestigten Wegen mache …

Genau so einem Weg sind wir neulich gefolgt und wurden mit einem wunderbaren Ausblick belohnt.

Die Wanderschuhe an und auf geht's

Wanderung zur Kapelle Agios Athanathios

Seit Mitte März stehen wir mit unserem Bus Horst auf einem Schotterweg mitten in der Natur. Von hier aus können wir unendlich weit laufen, ohne dass es jemanden stört. Darüber freuen sich nicht nur Jule und Merle, sondern auch wir.

Eine schöne und einfache Wanderung führt von dem kleinen Dorf Tsitalia zu einer alten Ruine, direkt nebenan befindet sich die Kapelle Agios Athanathios.

Also schnüre ich meine Wanderschuhe, packe ein paar Leckereien ein und schon geht es los.

Zuerst folgen wir knapp einem Kilometer der Schotterstraße, dann zweigt ein rot markierter Weg querfeldein ab.

Die Wanderschuhe an und auf geht's
Steintürme markieren den Weg.

Immer wieder streife ich an den wild wachsenden Kräuter entlang und genieße den Duft, den sie dabei verströmen. Der Untergrund ist – wie für Griechenland üblich – sehr trocken und gespickt mit dicken Steinen. Zudem wachsen hier einige stachlige Pflanzen und ich bin froh, meine dicken Treter angezogen zu haben.

Steve hingegen scheint Elefantenhaut zu haben, ihn lassen die Stacheln kalt. Dafür braucht er eine dicke Portion Geduld, denn ich bin vor Begeisterung über die vielen blühenden Pflanzen ganz aus den Häuschen.

Die Wanderschuhe an und auf geht's
Wen haben wir denn da?

Nach knapp einer Stunde ist das Ziel erreicht und wir werden mit der Aussicht an der hübschen Kapelle belohnt. Hier oben ist die Welt noch in Ordnung und der Platz eignet sich perfekt für ein Picknick. Also ziehen wir die Schuhe aus, gönnen den Füßen Erholung und schauen Merle beim Herumalbern zu.

Kräuter und Spargel sammeln

Auf dem Rückweg entdecke ich endlich wilden Spargel. Nach dem suche ich schon so lange, habe ihn aber nie gefunden.

Und wieder ist Steves Geduld gefragt, da mich nun der Ehrgeiz packt. Schließlich wird von einem Spargel alleine keiner satt. Also wühle ich mich durch die griechische Natur und werde am Ende immerhin mit einer handvoll Wildspargel belohnt.

Vom frischen Rosmarin nehme ich direkt auch noch was mit und mache ein paar Tage später leckeres Kräutersalz daraus.

Die Wanderschuhe an und auf geht's

“Eigentlich müssten wir mal wieder eine Schlange sehen. Warm genug ist es inzwischen ja”

Kaum spreche ich diesen Satz aus, schon schlängelt sich eine über den Weg. Bei einer Spinne wäre ich vermutlich schreiend weggerannt, Schlangen hingegen bringen mich nicht aus der Fassung. Bevor sie sich ins Gestrüpp verzieht, mache ich schnell noch ein Foto von ihr.

Die Wanderschuhe an und auf geht's

Nicht ohne meine Wanderschuhe

Zurück im Bus streife ich erschöpft, aber glücklich die Schuhe von den Füßen. Ohne die wäre ich aufgeschmissen! Die Wanderung zur Kapelle ist zwar nicht schwer, aber definitiv ungeeignet für Flip-Flops.

Der Untergrund ist steinig und staubig, die Pflanzen pieksig. Wer den Weg mit schlichten Schlappen läuft, tut sich keinen Gefallen. Ich trage immer ein hohes Paar Wanderschuhe, damit ich nicht umknicke und meine Knöchel geschützt sind.

Dass ich darin manchmal warme Füße bekomme, nehme ich gerne in Kauf. Dafür habe ich inzwischen wieder Spaß am Wandern und fühle mich mit ihnen deutlich sicherer.

Dazu noch meine Trekkingstöcke und ich sehe aus, als wollte ich den Olymp besteigen!

Die Wanderschuhe an und auf geht's
Gut ausgerüstet geht es leichter – hier beim Wandern in Nordgriechenland

Dass unsere Wanderung  nur zu einer kleinen Kapelle ging, spielt für mich keine Rolle. Und wer weiß, vielleicht geht es beim nächsten Mal ja doch ein Stückchen höher hinaus.

Diese Wanderung kannst du von zwei verschiedenen Punkten aus starten.

Der eine Startpunkt befindet sich auf der Hauptstraße zwischen Leonidio und Tsitalia.
Koordinaten: 37°08’36.8″N 22°52’39.2″E

Für den anderen fährst du bis an den Ortseingang von Tsitalia. Dort steht ein Schild mit dem Hinweis “Palaiokastro”
Koordinaten: 37°07’43.0″N 22°51’45.3″E

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2 comments

  1. Hey, das klingt so toll. Hast du schon Wandern mit Barfußschuhen versucht? Ich trage nur noch Leguanos und ich fühle mich damit viel sicherer als je zu vor. Ich bin blind und Wanderwege und auch im Bus oder der Bahn macht mir gewackel oder unebenheiten viel weniger Probleme, da ich mit den Schuhen ein viel besseres Gleichgewicht habe. Wäre ja vielleicht was, sie sind auch nicht so warm wie Wanderschuhe, hilft im griechischen Sommer. Bin auch damit schon im Meer in Griechenland gewesen. Bei Fragen melde dich einfach. Lieber Gruß

    • Danke für den Tipp!
      Steve trägt Barfußschuhe, ich habe sie noch nicht probiert. Werde ich bestimmt bald mal machen, da ich so viel Gutes davon höre.
      Liebe Grüße
      Nima

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