“Ich würde gerne weg von diesen ganzen Fertigprodukten kommen, bei denen ich keinen blassen Schimmer habe, was wirklich drin ist.”
Als ich bei Camperstyle auf das Buch “Fünf Hausmittel ersetzen eine Drogerie“* aufmerksam werde, steht mein Entschluss fest: ich möchte noch mehr Dinge in unserem Alltag auf Bio umstellen.
Selbermachen statt fertig kaufen
Ob grundsätzlich alle Öko-Spülmittel so öko sind, wie sie behaupten, wage ich zu bezweifeln. Spätestens bei den Inhaltsstoffen habe ich keinen Plan mehr, was diese bedeuten. Und selbst wenn ich ein Öko-Spülmittel verwenden möchte, muss ich in Spanien oder Griechenland erst mal eines bekommen. Stundenlang die Supermärkte abzugrasen, gehört allerdings nicht zu meinen Leidenschaften.
Ähnlich sieht es mit Bio-Shampoos aus.
Obwohl ich schon so viele ausprobiert habe, finde ich nicht das passende für mich. Schuppen und schnell fettende Haare sind das frustrierende Ergebnis. Was wirklich in ihnen enthalten ist, weiß ich auch nicht.
Ich möchte mir aber auch mal an einem Fluss die Haare waschen und dabei sicher sein, dass ich der Umwelt nicht schade.
Bequemlichkeit siegt
Bisher hat mich Bequemlichkeit verbunden mit mangelndem Wissen davon abgehalten, am Ist-Zustand etwas zu ändern. Es ist praktisch, fertige Produkte zu kaufen und sich nicht weiter mit der Materie zu befassen.
Nachdem ich nun aber weiß, wie einfach es ist etwas zu ändern, haben Ausreden keine Chance mehr.

Spülmittel selbermachen
Was mich beim Kochen immer abschreckt, sind Rezepte, für die man 10.000 Zutaten braucht. Genauso geht es mir in anderen Lebensbereichen. Ich mag es gerne unkompliziert.
Das trifft auf die Herstellung von Spülmittel absolut zu. Das einzige, was du dazu brauchst, sind diese drei Zutaten:
- Kernseife (am besten eine ohne Palmöl)
- Natron
- Wasser
Für den Glanz gebe ich noch einen Schuss Essig oder Zitrone ins Spülwasser.
Herstellung:
- ca. 15 g geraspelte Kernseife in kochendem Wasser (500 ml) auflösen
- abkühlen lassen und dabei immer mal wieder umrühren
- wenn die Flüssigkeit kalt ist, ca. 4 TL Natron reingeben.
Die Menge hängt etwas von der Wasserqualität ab: je härter das Wasser, desto mehr Natron.
Jetzt brauchst du das Ganze nur noch in eine Flasche umfüllen. Falls du beim Spülen einen besonderen Duft in der Nase haben möchtest, kannst du noch ein paar Tropfen ätherisches Öl in das Spülmittel geben. Ich stehe total auf dieses hier: Primavera Gute Laune.*
Wir nutzen das selbstgemachte Spüli seit Juni und haben festgestellt, dass die Wahl der richtigen Seife entscheidend ist. Mit einer unpassenden Seife lässt sich der Dreck nicht gut vom Geschirr lösen. Ein weiterer störender Nebeneffekt ist, dass sich die Spülschwämme arg mit Schmutz und Fett zusetzen
Beide Probleme sind behoben, seit wir die grüne Waschkernseife von Patounis* nehmen. Jetzt bin ich mit der Konsistenz des Spülis und mit seiner Reinigungskraft zufrieden.
Biologische Shampoo-Alternative
Die zweite Schraube, an der ich in unserem Bus-Haushalt gedreht habe, ist das Shampoo. Was habe ich schon alles ausprobiert und mich von der Industrie einlullen lassen.
Mich an Shampoo-Alternativen heranzuwagen, davor habe ich mich ein wenig gedrückt.
- Was, wenn ich damit gar nicht zurechtkomme und dann mit schmierigen Haaren rumrenne?
- Und wie finde ich heraus, welche der vielen Möglichkeiten – von Haarwaschseifen über Natron bis hin zu Lavaerde – für mich die beste ist?

Auch hier heißt es, auszuprobieren und eigene Erfahrung zu sammeln.
Gerade bei Shampoos muss man wirklich selber testen, womit man zurecht kommt.
Ich habe mich im ersten Versuch für eine Aleppo-Haarwaschseife* entschieden.
Sie enthält nur hochwertige Zutaten und ist frei von jeglichen Farb- und Konservierungsstoffen.
Inhaltsstoffe:
- natürliches Oliven- und Lorbeeröl
- Bittermandel- und Schwarzkümmelöl
- Propolis
- Sesam, Kamille und Rizinus
Als ich das gute Stück zum ersten Mal in den Händen halte, bin ich gespannt. Sehe ich danach aus wie ein wild gewordener Wischmop oder fühlen sich meine Haare frisch und weich an?
Da ich mir die Haare meistens kopfüber und mit kaltem Wasser wasche, war ich unsicher, ob das mit der Seife klappt. Inzwischen weiß ich, dass das problemlos geht.
Allerdings schäumt so eine Seife nicht, wie man es von einem Shampoo gewohnt ist. Ich reibe mir den Haaransatz möglichst gut mit ihr ein und beim Ausspülen läuft sie dann über die restlichen Haare.
Um auf Nummer sicherzugehen, habe ich mir nach der ersten Wäsche noch eine Spülung aus einem Liter Wasser und einem Esslöffel Essig gemacht. Diese wird kalt über die gewaschenen Haare gegossen und nicht ausgespült. Keine Sorge, vom Essig riecht man rein gar nichts. Alternativ funktioniert auch Zitronensaft.
Diese Spülung mache ich zurzeit nach ungefähr jeder dritten Haarwäsche.
Was soll ich sagen: das Ergebnis ist klasse!
Meine Haare lassen sich prima kämmen, auch nass, und fühlen sich gut an.

Nachdem die Aleppo aufgebraucht war, habe ich eine andere getestet. Meine Wahl ist auf die Savion Haarwaschseife* gefallen.
Diese nutze ich nun seit knapp 3 Monaten und wechsele zwischen Melisse und Zitrone.
Im Vergleich zur Aleppo-Seife lässt sich die Savion besser im Haar verteilen, denn sie bildet einen angenehmen Schaum. Ihre Inhaltsstoffe sind komplett aus biologischem Anbau. Sie enthält weder Palmfett noch Erdöl-Produkte, Konservierungsstoffe oder Emulgatoren.
Die Essigspülung wende ich weiterhin an, da ich sie angenehm für die Haare finde. Auf normales Shampoo umzustellen, ist mir bisher nicht mehr in den Sinn gekommen.
Weitere Buchtipps:
- Selber machen statt kaufen – gesündere Alternativen zu Fertigprodukten*
- Natron – Das weiße Gold in der Küche*
- Putz- und Waschmittel selbst gemacht*
- Grüne Kosmetik: Bio-Pflege aus Küche und Garten*
Welche Erfahrungen hast du mit biologischem Shampoo oder Spülmittel gemacht?
*Hierbei handelt es sich um werbliche Links
Hi Nima,
das Spülmittel werde ich testen
Super, berichte gerne mal 🙂
Glückwunsch! Wir benutzen die Alepposeife schon seit Jahren und sind immer noch begeistert!
Beim Spülmittel ist Waschsoda sehr hilfreich,.
Hi Nima!
Seit unserem Spanien Trip im März haben wir uns auch Aleppo Seife zugelegt, so ziemlich aus den gleichen Gründen wie du hier schilderst 🙂 Meine besteht allerdings nur aus Oliven- und Loorbeeröl.
Da ich sehr dickes Haar habe, was auch schnell mal widerspenstig werden kann hatte ich anfangs meine Zweifel…
Doch eigentlich funktioniert es ganz gut damit. Das Haar ist zwar nicht ganz so weich wie mit einem gewöhnlichen Shampoo, aber daran muss man sich wohl einfach gewöhnen…
Die selbstgemachte Essig-Spülung und das “Spüli” werde ich bei Gelegenheit auch mal austesten.
Danke für die Tipps!
LG aus Frankreich
Hallo nach Frankreich 🙂
stimmt, die Haare fühlen sich durch die Seife schon ein wenig anders an. Bei mir hilft das Spülen mit Essig- oder Zitronenwasser jedenfalls sehr, dass sie ein wenig weicher werden.
Ansonsten geht es mir aber wie dir: Hauptsache sie sind sauber. An das andere Gefühl kann ich mich gewöhnen 🙂
Liebe Grüße
Nima
Hi Nima,
das Spülmittel werden wir auf jeden Fall auch mal testen, danke für den Tipp.
Zum Haare waschen und duschen benutze ich seit einiger Zeit nur noch Kernseife.
Grüße,
Patrick
Hey Patrick,
gerne 🙂
Im Grunde kommt man mit so einer Kernseife tatsächlich in vielen Bereichen ziemlich weit. Das ist wirklich praktisch!
Liebe Grüße
Nima
Hi, kann man mit dem Wasser mit Spülli danach auch die Blumen im Schrebergarten gießen? Ich brauche etwas, was ich in die Natur auskippen kann ohne ihr zu schaden.
Hallo Magdalena,
puh, da bin ich überfragt. Das Spülmittel enthält ja u.a. Soda und ich weiß nicht, wie gut das Blumen bekommt. Vielleicht fragst du mal einen Gärtner?
Liebe Grüße
Nima
Haarseife habe ich auch mal probiert, das hat am Anfang gut geklappt. Dann wurden die Haare strähnig und haben das leider nicht mehr so gut vertragen. Vielleicht probiere ich es mal wieder mit einer anderen Seife aus.
Das mit dem Spülmittel hört sich gut an! Werde ich auf jeden Fall ausprobieren, sobald meine Flasche aufgebraucht ist.
Waschpulver soll mit Kastanien auch leicht zum selber-machen sein. Das ist dann aber eher was für den Herbst.
Insgesamt finde ich es sehr gut, praktischer und wichtig, auf einfachere Lösungen umzusteigen, wenn sie umweltfreundlicher sind. Und wie du sagst, ich finde, das geht auch in Richtung Essen so. Und es ist wahrscheinlich gesünder.
Ich habe mir als Alternative auch noch eine zweite Seife für die Haare besorgt, die ich in Deutschland testen werde. Wofür ich noch eine Lösung suche, sind die Spülschwämme. Die werden nämlich ohne Spüli viel schneller fettig und ich muss sie austauschen.
LG
Nima
Hi Nima, danke für deinen Artikel, ich beschäftige mich auch schon seit einiger Zeit mit dem Thema, da wir im Oktober auch in unser altes Womo ziehen wollen! Ich wasche zur Zeit oft (Wäsche) mit Efeu, einfach ca. 15 Blätter in einen Socken und ab in die Trommel. Funktioniert hervorragend. Man findet etliche Anleitungen zur Spüliherstellung mit Efeu im Internet – deine Mischung finde ich aber auch super!
Ein Artikel, den ich auch sehr interessant finde: https://www.happygaia.com/de/blog/die-hat-nix-drauf/
Die zwei haben sowieso ein paar interessante Artikel, falls du mal stöbern willst 😉
Liebe Grüße,
Sophie
Hey Sophie,
Danke für den Link, den schaue ich mir mal in Ruhe an!
Von der Efeu-Waschoption habe ich schon gehört, sie aber noch nicht getestet. Kommt auf die ToDo-Liste 🙂
Liebe Grüße
Nima
Hallo Nima,
ich wasche mir seit ca. 2 Jahren die Haare nur noch mit Seife (und natürlich auch den Rest des Körpers). Nach langem Probieren ist für mich die beste Seife die von Steffis Hexenküche (www.steffis-hexenkueche.com). Mein Haarwaschfavorit ist dabei “Orange küsst Zitrone”. Ich hab’s auch gern so einfach wie möglich und wenn ich die benutze brauche ich überhaupt keine Spülung mehr mit Essig oder Zitrone. Das Buch mit den 5 Hausmitteln habe ich auch, und auch schon verschenkt. Sehr nützlich!
Herzlichst
Ulla
Hallo Ulla,
Orange und Zitrone klingt sehr lecker 🙂
Bei den Haarwaschseifen kommt es wirklich sehr darauf an, für sich die passende zu finden, aber bei Shampoos ging es mir nicht anders.
Im Moment habe ich die Seite von Savion und bin damit bisher zufrieden. Das Essigwasser nutze ich aber trotzdem noch …
Liebe Grüße
Nima
halli hallo, ich habe auf einem Survival-Wochenende vorletztes Jahr auch so einiges Neues kennen gelernt. U.a. wie man abwaschen kann, ganz ohne Spüli etc 😉
mit wasser und sand! 😉 also … wenn man am fluss ist …oä. dann einfach dort das geschirr drin waschen … mit dem sand als spüli… Haben wir dort gemacht… ging supi 🙂
lg Micci with Fina 🙂
Echt, mit Wasser und Sand? Muss ich auf jeden Fall mal testen, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Danke für den Tipp 🙂
Shampoo aus Roggenmehl (am besten weder Vollkorn- noch Weißmehl sondern ein Teil-Auszugsmehl) funktioniert auch sehr gut. Bei sehr fettigem Haar kann man noch einen Spritzer Zitrone zugeben.
Einfach ca. 230 ml lauwarmes Wasser in 4 EL Mehl einrühren, 10 Minuten stehen lassen. Gut ins Haar massieren, 5 Minuten einwirken lassen und ausspülen.
Auch ein Shampoo aus Natron mit Wasser soll super bei fettigem Haar wirken. Hab ich noch nicht ausprobiert.
Bin mit dem Roggenshampoo sehr zufrieden. Spart außerdem kosten und Plastikmüll.
LG Stefanie
Hey Stefanie,
von dem Roggenshampoo habe ich auch schon gehört. Dadurch, dass wir aber nur eine Kaltwasseraußendusche haben, ist mir das zu umständlich. Da finde ich die Seite einfacher in der Handhabung.
Das mit dem Natron habe ich mal probiert, mit mäßigem Erfolg. Vielleicht habe ich es aber auch nicht richtig gemacht, keine Ahnung 🙂
Liebe Grüße
Nima
Hoi Nima,
ich wasche meine Haare seit mehr als einem Jahr nur noch mit warmem Wasser, mit anschliessendem kräftigen Rubbeln und bürsten der Haare. (No Poo) Am Anfang ist es sehr gewöhnungsbedürftig, heute bin ich sehr froh, dass ich die für mich “kritische” Zeit überstanden habe. Ich habe keine fettigen Haare und Haarausfall mehr.
Das Waschmittel, Spüli und vieles mehr mache ich nach “Smarticular”. Die haben hervorragende Tipps.
Ich wünsche Euch alles Gute und macht weiter so. Wir sind auch sehr viel mit dem Womo unterwegs, ganz den Absprung haben wir noch nicht geschafft. Den ersten Schritt haben wir aber schon getan, indem wir ausgewandert sind:-) Ganz liebe Grüsse Monica
Hey Monica,
auf die Tipps von Smarticular greife ich auch gerne zurück, die sind wirklich hilfreich.
Meine Haare nur noch mit Wasser zu waschen, das habe ich bisher noch nicht geschafft. Die kritische Zeit würde ich wahrscheinlich nicht durchstehen …
Liebe Grüße 🙂
Nima
Sehr gute Tipps,
ich werde die Vorschläge Haarwaschmittel testen und berichten
tanja grevelhörster
Viel Spaß dabei 🙂 Ich bin auf deine Erfahrungswerte gespannt.
Liebe Grüße
Nima
Hallo Nima !
Ich werde Deine Rezepte definitiv ausprobieren !
Suche seit längerer Zeit auch nach Alternativen für Haare und Reinigung, die ganzen als Öko oder Vegan angepriesenen Produkte kann ich nicht als Vollzeitbeschäftigte stundenlang im Netz erörtern daher vielen Dank für Deine Informationen !
Ich werde berichten !
LG
Hey Britta,
ich habe auch keine Lust, daraus eine komplizierte Philosophie zu machen. Deshalb finde ich diese Lösung echt praktisch 🙂
Liebe Grüße und viel Spaß beim Probieren
Nima
Hi Nima!
Bin über den Blog 14qm/herman-unterwegs bei dir gelandet.
Falls du mal irgendwo ein Laden “LUSH” siehst, geh einfach mal rein und schau dich um. Die Produkte werden nur aus natürlichen Zutaten in Handarbeit in Großbritanien hergestellt. Mit der Endung “.co.uk” oder “.de” kommst du auf deren Website und Online-Shop. Dort stehen bei jedem Produkte auch sämtliche Inhaltsstoffe aufgelistet.
Für die Haare nutzen wir “I love Juicy”. Für die kurze Variante reicht eine Menge von Erdnussgröße und für die lange Variante (ca. 40 cm) Haselnussgröße. Dadurch reicht eine 250 ml Flasche bei uns knapp 4 Monate. Das geht auch mit kaltem Wasser.
Viel Spaß noch auf der Iberischen Halbinsel.
Oswald
Hey, lieben Dank für den Tipp. Das habe ich mir direkt mal abgespeichtert 🙂
Sonnige Grüße
Nima
Liebe Nima,
bin heute “zufällig” auf deinen Blog gelangt. Spannend, kurzweilig und informativ. – DANKE
Meine Frau und ich wollen nach 35 Jahren spannenden Ehejahren vielleicht nach Spanien auswandern. Da erachte ich deine wertvollen Tipps als hilfreich, da wir ökologisch vernünftig leben wollen. Auch etwas autark.
Ich wünsche dir / euch weiterhin unfallfreie Reisen, viel Spass und Freude!
Ich bestelle gerne deine News.
Hallo lieber Günter,
nach Spanien auszuwandern, hört sich toll an! Da gibt es sooooo viele schöne Fleckchen 🙂
Und dass ihr ökologisch vernünftig leben wollte, finde ich sehr gut. In vielen Bereichen ist es tatsächlich leichter, als es sich manche vorstellen.
Alles Liebe für euch und sonnige Grüße aus Griechenland
Nima