Auf unserer Erkundungstour durch Spanien macht Katalonien den Anfang.
Nach dem Biken in der Nähe von Ripoll , Bouldern in Savasonna und Klettern in Siurana steht jetzt ein neues Gebiet auf dem Plan.
El Cogul liegt nur ca. 50 km entfernt von Siurana, also ideal für einen Abstecher.
Bouldergebiet in Katalonien: El Cogul
“Wir sollen dem unbefestigten Weg vor L’Albagés folgen und dann an irgendeiner Indoor-Putenfarm abbiegen”
Diese ungenaue und chaotische Wegbeschreibung ist die einzige, die ich im Netz zu El Cogul gefunden habe. Anfangen können wir damit herzlich wenig und irren orientierungslos durch die Gegend.
Immerhin sind wir auf einem unbefestigten Weg gelandet, den wir jetzt von L’Albagés in Richtung El Cogul fahren.
Auf der rechten Seite kommt ein Museum mit einer Parkbucht: Da stellen wir uns hin!
Hallo? Ist hier jemand?
Das Museum wirkt während der Woche total verlassen: Keine Besucher, keine Mitarbeiter zu sehen.
Also bleiben wir mit Horst erst einmal stehen und erkunden das Gebiet zu Fuß.
Direkt oberhalb des Museum finden wir prompt den ersten Sektor “L’Universitat“.
Ein kleiner Sektor mit ein paar schönen Bouldern, aber das kann doch noch nicht alles gewesen sein?
Da wir keine Boulderer treffen, die wir fragen können, recherchiere ich im Netz weiter.
Und endlich finde ich eine Seite, mit genaueren Infos.
Na also, geht doch!
Bouldern zwischen Olivenbäumen
Die gesamte Landschaft ist geprägt vom Olivenanbau.
Die Sektoren liegen oft mitten in den Anbaugebieten, aber das scheint nicht zu stören. Der trockene, lehmige Boden und die vielen Olivenbäume bilden jedenfalls eine nette Kulisse.
Der Fels ist Sandstein und hat jetzt, im Oktober, einen super Grip!
Vor allem im Sektor Els Ulls und den direkt daneben angrenzenden gibt es einige Probleme, an denen man tüfteln kann.
Ich habe meine Haut an einem Sitzstart gelassen, der mir partout nicht gelingen wollte.
Wegen Überfüllung geschlossen?
Es ist Sonntag und wir rechnen damit, dass heute bestimmt einige einheimische Boulderer in das Gebiet kommen.
Am Ende sind es fünf, die wir antreffen. Achja, und zwei Hunde. So sind wir insgesamt sieben Personen und vier Hunde – das ist Luxus!
Fakten zu El Cogul
- Es gibt um die 300 Boulderprobleme.
- Sandstein
- Die Entfernung zu Lleida beträgt ca. 28 km, zu Barcelona 160 km.
- Die Sektoren sind gut zu erreichen, Parkmöglichkeiten finden sich immer.
- Das Absprunggelände variiert. Mal ist es abschüssig/etwas verblockt, mal eben.
- Landschaftlich zeichnet sich die Region durch den Wein- und Olivenanbau aus und ist landwirtschaftlich geprägt.
- Wir haben uns in den Sektoren ohne Topo zurechtgefunden, aber eine grobe Orientierung, wo die Sektoren liegen, benötigt man schon.
Anfahrt:
- Zum Sektor Els Ulls:
Fahrt die C-233 bis ca. Kilometer 46. Dort gibt es eine Brücke und kurz danach könnt ihr rechts abbiegen in eine Seitenstraße.
Parkt am besten ca. 300m weiter irgendwo an Rand. Dort gehen dann zwei Feldwege links ab.
Folgt dem ersten ca. 10 Minuten und haltet euch bei der Gabelung links, dann kommt ihr direkt zum Sektor.
Koordinaten: 41° 27.94104′, 0° 44.12736′ - Zum Sektor L’Universitat
Fahrt die C-233 noch etwas weiter bis kurz vor L’Albagés. Dort geht rechts eine unbefestigte Straße ab nach El Cogul (5km).
Wenn ihr rechts das Museum seht, könnt ihr euch eine Parkmöglichkeit suchen.
Koordinaten: 41° 28.00806′, 0° 41.59506′
Einkaufsmöglichkeiten und mehr:
- Im kleinen Ort El Cogul selber gibt es eine Bar, in der man Kleinigkeiten essen und trinken kann. Dort gibt es auch Wifi.
Ansonsten lohnt sich ein Abstecher nach El Cogul nicht. - In L’Albagés gibt es einen kleinen Supermarkt, in dem ihr das Nötigste einkaufen könnt, und zwei Bars.
In der einen stinkt es extrem unangenehm nach Putzmitteln, so dass wir nach einem Getränk geflüchtet sind.
Die andere Bar heißt “Bar Casall L’Albagés” und liegt direkt am Dorfplatz. Hier könnt ihr ebenfalls Kleinigkeiten essen und trinken, außerdem haben sie WiFi. - In L’Albagés findet ihr in der Straße “Carrer Pau Casals”” zwei Brunnen, an denen man seine Wasservorräte auffüllen kann, allerdings ist es sehr chlorig.
Fazit:
Wenn ihr in der Gegend von Siurana oder Margalef seid und Lust auf einen oder zwei Bouldertage habt, lohnt sich ein Ausflug hierhin auf jeden Fall!
Das Gebiet hat einige interessante Boulder zu bieten, mit denen man sich eine Weile beschäftigen kann.
Die ideale Jahreszeit ist der Frühling oder Herbst.
Im Sommer kann es sein, dass ihr hier echt ins Schwitzen kommt, da es wenig Schatten gibt.
Außerdem trefft ihr dann unter Umständen einige Tausenfüßler an. Diese sind uns auch über den Weg gekrochen, aber die Anzahl hielt sich noch in Grenzen.
Wer eine atemberaubende Landschaft sucht, findet diese eher woanders.
Wer aber ein abwechslungsreiches Bouldergebiet entdecken möche, sollte hier vorbeischauen!
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