Wenn man über das Bouldern in Spanien berichtet, dürfen Zarzalejo und El Escorial nicht fehlen. Gerade einmal 50km entfernt von Madrid liegt hier ein wahres Boulderparadies.
Schauen wir uns zuerst Zarzalejo an
Über das Dorf Zarzalejo lässt sich nicht viel berichten: Ein paar kleine Läden, die üblichen Bars, ein kleiner Marktplatz, fertig.
Dafür ist das Bouldergebiet umso beeindruckender: groß, weitläufig und mit einer Aussicht, die einem die Sprache verschlägt.
Direkt am Rand des Bouldergebiets gibt es eine Parkmöglichkeit, von der man in ca.10 Minuten die ersten Blöcken erreicht. Das Gelände ist eben und das Gehen ganz entspannt möglich.
Dort angekommen, kannst du dich an mehr als 200 Problemen austoben.
Die leichtesten fangen im 5er Bereich an und nach oben ist die Grenze offen. Stell dich darauf ein, dass du in Zarzalejo Haut lässt, denn hier beißt du auf Granit!
Das Absprunggelände ist meist eben und somit , um die Chrashpads auszulegen.
Ich habe in Zarzalejo meine ersten Outdoor-Boulder-Erfahrungen gesammelt und es gab genügend Probleme, an denen ich mich als Einsteiger versuchen konnte.
Hier triffst man aber auch totale Cracks an, überwiegend Boulderer aus der Region.
Diese sind meistens sehr aufgeschlossen und man kommt gut mit ihnen in Kontakt – wenn man das möchte.
In Zarzalejo habe ich übrigens festgestellt, dass Hosen mit Knöpfen zum Bouldern eher ungeeignet sind.
Da kämpfe ich mich mit Müh und Not einen Block hoch und bin am finalen Zug, als auf einmal nix mehr geht: ich hänge fest!
So ein Mist … hat sich doch tatsächlich der Knopf am Granit verfangen?!
Während mein Freund mich aus der misslichen Lage befreit, hänge ich ungeduldig am Fels. Immerhin bin ich dann doch noch erfolgreich oben angekommen.
Übernachten neben einer Müllhalde
Anscheinend waren wir in den ersten zwei Tagen etwas verpeilt, denn da haben wir einfach auf der üblichen Parkgelegenheit gecampt. Diese liegt allerdings nur 100m Luftlinie entfernt von einer kleinen Müllhalde …
Nach zwei Tagen kam wir dann auf die Idee, einfach mal 400 m in die andere Richtung zu fahren und siehe da: Eine riesige Wiese direkt am Rand des Bouldergebiets – pure Idylle!
Irgendwo findet man eigentlich immer einen Platz zum Übernachten, aber hinterlasst bitte keinen Müll und nehmt Rücksicht auf Weidetiere, damit es nicht heißt: Wildcamper sind Schweine!
Du willst noch mehr Boulder?
Kein Problem! Nur ca. 15 Minuten entfernt geht es in El Escorial sportlich weiter.
Hier erwarten dich mehr als 500 Boulder-Probleme und wieder Granit vom Feinsten.
Landschaftlich liegen die Boulder in El Escorial ganz anders als in Zarzalejo. Während das Gebiet in Zarzalejo eher eine flache Ebene mit wenigen Bäumen ist, liegen die Boulder in El Escorial in einem wunderschönen Waldgebiet.
Auch hier erreichst du die ersten Blöcke nach ca. 15 Minuten Fußweg, der keine Schwierigkeit darstellt.
Die Boulder verteilen sich über ein weiträumiges Gebiet und haben für jeden Schwierigkeitsgrad etwas zu bieten. Die Absprungfläche ist meistens sehr gut.
Am Ende des Tages solltest du es dir auf einem der Felsen gemütlich machen und den Sonnenuntergang genießen – es lohnt sich!
In El Escorial gibt es übrigens einen Sportpark mit öffentlichem Schwimmbad, in dem wir damals für ganz kleines Geld geduscht haben. Für alle Wildcamper vielleicht ein nützlicher Hinweis.
Mein Fazit:
Zarzalejo und El Escorial gehören zu den spanischen Top-Bouldergebieten und das aus gutem Grund.
- Zahlreiche Probleme
- für Anfänger und Fortgeschrittene geeignet
- beeindruckende Kulisse, wobei sich beide Gebiete sehr unterscheiden
- gute Erreichbarkeit über Madrid
- nicht überlaufen, trotz ihrer Beliebtheit
Auf einen Blick:
Anreise mit dem Flugzeug:
- Bis Madrid, ab da weiter mit einem Mietwagen (ca. 55km)
Übernachtungsmöglichkeiten:
- Die größte Auswahl an Hostels, Hotels und anderen Unterkünften findet ihr in El Escorial
Einkaufsmöglichkeiten:
- in Zarzalejo gibt es einen kleinen Supermarkt und Geschäfte für den täglichen Bedarf
- El Escorial ist eine Kleinstadt, in der die Auswahl deutlich größer ist.
Also, packt die Bouldersachen ein – viel Spaß!
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Hallo Nima,
vielen Dank für den sehr interessanten Artikel. Hast du zufällig einen Tipp wo man einen “Boulderführer” für die beiden gebiete gibt? Bzw hattest du selbst einen dabei oder bist du einfach drauf los gebouldert?
Liebe Grüße,
Michael
Hey Michael,
wir hatten selber damals kein Buch. Ob unsere Freunde eines hatten, weiß ich gar nicht mehr …
Zu Zarzalejo habe ich hier was gefunden, allerdings kein Buch.
http://sitioboulder.blogspot.com.es/2012/08/zarzalejo.html
Meine Suche hat gerade leider auch nichts ergeben 🙁
Liebe Grüße
Nima
Da muß ich unbedingt mit meinen Kumpels mal hin! 🙂