Bei berühmten europäischen Bouldergebieten fällt immer sofort ein Name: Fontainebleau!
Dass dieses Gebiet unschlagbar ist, steht außer Frage.
Der Nachteil von Fontainbleau ist jedoch, dass sich die Region nicht durch Wetterbeständigkeit auszeichnet und es dort ziemlich ausdauernd regnen kann.
Spanien hält mit seinem Bouldergebiet Albarracín dagegen und macht dabei eine richtig gute Figur!
Ein spanisches Boulder-Mekka
180 km entfernt von Valencia liegt auf 1171 m die idyllische Kleinstadt mit ihren urigen, mittelalterlichen Häusern.
Die Bezeichnung “einer der schönsten Orte Spaniens” hat Albarracín durchaus verdient. Aber wir sind nicht zum Bummeln hier, sondern zum Bouldern!
Bouldern in Albarracín
In Albarracín findest du die abwechslungsreichsten Boulder von leicht bis richtig, richtig schwer und von niedrig bis verdammt hoch.
Es gibt jede Menge Sektoren, die alle einen anderen Charme haben.
Uns persönlich gefällt Terra Media am besten, das uns stark an Fontainebleau erinnert. Um hierhin zu kommen, muss man ca. 20 – 30 Minuten durch den Wald laufen.
Im Boulderführer Albarracín sind die einzelnen Blöcke recht gut beschrieben, aber die Wegbeschreibungen hätten etwas genauer sein dürfen.
Dennoch macht es absolut Sinn, sich das Buch zu besorgen, wobei ich euch die ältere Version von 2012 empfehle.
Hier sind auch die Sektoren drin, die aktuell gesperrt sind, aber u.U. wieder geöffnet werden. In der aktuellen Version wurden diese Sektoren weggelassen.
Das spricht für Albarracín:
- Die überwiegende Zahl der Blöcke ist super zu Fuß zu erreichen, ganz ohne Kraxelei.
- Es gibt 17 Sektoren und 1703 Blöcke.
- Die Schwierigkeitsgrade reichen von 3 bis 8b+.
- Das Absprunggelände ist meistens sehr gut, teilweise ist der Boden sandig.
Natürlich gibt es auch verblockte oder ausgesetzte Stellen.
Dass dieses Gebiet zahlreiche Boulderer aus aller Welt anzieht, versteht sich von selbst.
Auch die bekannte Kletterin Shirleys Noriega Albertos hat das Gebiet zu ihrem Lieblings-Boulderspot in Spanien auserkoren.
Albarracín wurde übrigens 1995 zu einem Naturschutzgebiet erklärt.
Damit das Bouldern dort weiterhin erlaubt bleibt, ist es wichtig, dass du dich an ein paar Regeln hältst.
- Mache kein offenes Feuer – die Waldbrandgefahr ist wirklich enorm hoch.
Lies hierzu auch meinen Artikel “Oft unterschätzt – die Waldbrandgefahr in Spanien“ - Zelte nicht im Wald, sondern auf dem Campingplatz.
- Parke nur an den Stellen, an denen es erlaubt ist.
- Bouldere nur in den Sektoren, die dafür freigegeben sind.
Hier findest du dazu weitere Informationen. - Bitte nimm deinen Hund an die Leine, wenn er nicht zuverlässig hört.
- Neue amtliche Regelungen Dezember 2014
Auf den beiden großen Parkplätzen stehen immer zahlreiche Camper, obwohl es zwischen 22.00 und 07.00 Uhr verboten ist, dort zu parken.
Die Strafe beträgt 400€, aber bisher haben wir noch nicht erlebt, dass eine verhängt wurde. Trotzdem solltet ihr euch dessen bewusst sein und euch 100%ig rücksichtsvoll verhalten.
Im April 2016 wurden die Regelungen wieder verschärft.
Das Parken über Nacht ist nur auf zwei Parkplätzen gestattet.
Wenn das Campen nicht dein Ding ist, kannst du es dir auch in dieser Unterkunft für Boulderer gutgehen lassen: Bei Tokats de l`Ala
Dieses gemütliche, hübsche Gästehaus liegt sieben Kilometer entfernt. Die Zimmer sind liebevoll gestaltet und der Preis ist unschlagbar: 15€/Nacht mit Frühstück oder 24€/Nacht mit Frühstück und Abendessen.
Dort kann man außerdem für eine kleine Gebühr seine Wäsche waschen oder sich ein Crashpad ausleihen.
Die Inhaber Maria und Marc sind übrigens selber leidenschaftliche Kletterer.
Marc und Maria produzieren Filme und haben eine sehr schöne Auswahl auf ihrer Webseite, zum Beispiel diesen hier:
Auf einen Blick:
Anreise mit dem Flugzeug und Mietwagen:
- bis Valencia (ca. 180km Entfernung)
- bis Madrid (310km Entfernung)
Übernachtungsmöglichkeiten:
- Gästehaus Tokats de l`Ala
- Campingplatz
Einkaufsmöglichkeiten:
- Ein kleiner Supermarkt, Bäcker, Obstgeschäft, etc.
Der Bäcker (gegenüber vom Supermarkt) ist übrigens der absolute Hammer und macht super Fladenbrote! - Eine Tankstelle.
- Zahlreiche Restaurants im Ort,
Im Restaurant “Mesón del Gallo” erhalten Boulderer auf die Pizzen 20% Rabatt. Sehr lecker!
Einfach bei der Bestellung sagen, dass ihr Boulderer seid – das reicht.
Wetter:
- Im Januar und Februar unter Umständen sehr kalt, im Hochsommer (Juli/August) heiß.
Boulderführer:
- online auf norop.es oder als Buch Boulder Albarracín
Info für Hundehalter:
- Im Frühjahr trifft man hier in manchen Ecken auf die Pinien-Prozessspinner Raupen, die für Hunde extren gefährlich sind.
Daher solltet ihr euren Hund unbedingt an der Leine halten und gut beaufsichtigen.
Die Raupen können übrigens auch beim Menschen starke allergische Reaktionen hervorrufen.
Kleiner Tipp?
Bei einer Anreise über Madrid lohnt sich unbedingt ein Abstecher in zwei weitere geniale Bouldergebiete: Zarzalejo und El Escorial
So, worauf wartet ihr noch: Auf geht’ s nach Albarracín!
Vielleicht hast du Lust, meinen Blog mit einem selbstgewählten Betrag zu unterstützen? Natürlich absolut freiwillig!
Ich würde mich sehr freuen.
Hey Nima,
sehr sehr cool. Okay, ich denke eher ans laufen.
Fragen dazu:
1. sprechen die beiden Englisch/ Deutsch oder Zeichensprache?
2. öffentliche Verkehrsmittel sorthin sieht eher schlecht aus, oder?
3. wann geht ihr? Vllt trifft man sich mal 🙂
LG
Robert
Hola Robert,
ob die beiden Zeichensprache sprechen, weiß ich nicht, aber ihr Englisch ist sehr gut! 😉
Es gibt wohl von Teruel eine Möglichkeit, mit dem Bus nach Albarracín zu fahren, aber dann musst du zuerst irgendwie nach Teruel kommen.
Sobald wir mit Horst auf Achse in Spanien sind, steht Albarracín ganz oben auf der Liste – ich sage dir Bescheid!
Liebe Grüße
Nima
Hallo,
ich wollte mal fragen, wann die beste Jahreszeit ist um in Alberracin zu bouldern?
Grüße, Isabella
Hallo Isabella,
im Grunde kannst du dort das ganze Jahr über Bouldern. Im Hochsommer würde ich aber davon abraten, weil es tagsüber einfach zu heiß ist und du am Sandstein keinen Grip mehr hast. Im Winter kann es dafür auch schon mal richtig kalt werden, aber das ist wahrscheinlich eher im Januar/Februar der Fall.
Im Gegensatz zu Fontainebleau bist du in dort in Bezug auf das Wetter jedenfalls deutlich besser (und sicherer) dran! 🙂
Liebe Grüße
Nima
Hallo Nima,
wir hatten vor über weihnachten, sivester mal geplant. kälte macht nichts nur der Regen wäre ein Porblem.
Vielen Dank, Isabella
Ja, Regen wäre doof, das stimmt. Eine Wettergarantie kann ich dir natürlich leider nicht geben, die hätte ich selber auch immer gerne 😉
Wenn ihr fahrt, wünsche ich euch auf jeden Fall viel Spaß!!!
Haben Sie schon einmal praktiziert in Mallorca Klettern? Wir haben sehr gute Kletterrouten